Wohnen auf der Autobahn
Der Bevölkerungsdruck in der Stadt Bern steigt, die Stadt müsste erweitert werden. Während das Berner Büro Bauart das Problem mit einer „Waldstadt“ lösen will, schlägt jetzt ein Architektenduo eine Überbauung auf einer nahegelegenen Autobahn vor.
Die Bevölkerung der Stadt Bern wächst. Und sie braucht mehr Platz. Bern müsste vergrössert werden. Aber wie und vor allem wo? Daran scheiden sich die Geister. Schon länger sorgt der Vorschlag der Berner Bauart Architekten für Diskussionen: Sie wollen im Bremgartenwald ein eigenes neues Quartier hochziehen. (Mehr dazu im Artikel „Eisiger Wind im Bremgartenwald“ vom 28. Novemer 2011.) Während die Befürworter in der Idee ein sinnvolles Mittel gegen die drohende Zersiedelung der Hauptstadt erkennen, fürchten die Gegner den Verlust einer Naherholungsregion. Derweil plant die SVP die Lancierung einer Initiative, um der Verwirklichung solcher Pläne einen Riegel zu schieben.
Auch das Berner Architektenduo Magdalena Rausser und Jürg Zulauf steht der Idee skeptisch gegenüber und hat deshalb eine Alternative zur Bauart-Vision entworfen. Rausser und Zulauf schlagen vor, den Wald zwischen der Bremgartenstrasse und der Autobahn als Waldpark zu verstehen, das heisst als Wald ohne Untergehölz. Die Autobahn wollen sie überdachen und danach auf der so entstandenen Fläche 24 achtstöckige Gebäude errichten. Dies berichtet die Zeitung „Der Bund“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Rausser liess das Projekt von einem befreundeten Ingenieur überprüfen: Statisch dürfte die Realisierung dieser Idee möglich sein, sofern die Bauten mit Pfeilern im Boden verankert werden. Mit einer solchen Überbauung liesse sich laut dem „Bund“ Wohnraum für 1500 bis 1800 Menschen schaffen. (mai)
Den Artikel des „Bund“ finden Sie hier: www.derbund.ch