Wohnen auf dem Kibag-Gelände
Seit Jahrzehnten betreibt die Kibag am Oberen Zürichsee eine Anlage mit Kiesaufbereitung, einem Betonmischwerk und einem Industriehafen. Nachdem das Bundesgericht eine Beschwerde gegen die vom Wangener Gemeinderat gewährte Verlängerung der Betriebsbewilligung für die Gruben Rütihof und Bachtellen abgewiesen hat, genehmigte der Regierungsrat des Kantons den Gestaltungsplan „Nuolen See“ der Kibag.
Mit seinem Ja ermöglicht der Regierungsrat die Umnutzung des Industriesquartiers zum Wohnquartier. Allerdings macht er strenge Auflagen für den Gestaltungsgang. Voraussetzung für die Bewilligung ist, dass der heutige Industriehafen über die Schüttung von Flachufern aufgewertet und der öffentliche Zugang zum Seeufer erleichtert wird.
Der Gestaltungsplan „Nuolen See“ regelt die Neugestaltung des heutigen Industriegeländes nach der Stilllegung der bestehenden Anlagen und gibt gleichzeitig einen Rahmen für die künftige Wohnnutzung vor. Zudem legt er die Gestaltung der neuen, öffentlich zugänglichen Uferanlagen und der Flachwasserzonen fest. Im Zusammenhang mit dem Projekt tritt die Kibag die Landzunge Nuolen der Gemeinde Wangen ab, die damit die Möglichkeit an diesem Ort ein Seebad einzurichten. Allerdings sieht die Genehmigung vor, dass die Gestaltung der Uferbereiche und die Realisierbarkeit der vorgesehenen Flachwasserzonen mit Testufern im Voraus ermittelt und nachgewiesen werden. Das Errichten der Wohnbauten darf zudem in der heutigen Gewerbezone erst aufgenommen werden, nachdem Kiesabbau und -aufbereitung eingestellt und das Betonmischwerk stillgelegt worden sind.
Kiesabbau nur noch bis Ende 2013
Laut heute geltenden Betriebsbewilligung wird in den Gruben Rütihof und Bachtellen nur noch bis Ende 2013 Kies abgebaut. Die Wiederauffüllung der beiden Gruben dauert voraussichtlich bis 2017; ihre Rekultivierung soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein. - Der dem Gestaltungsplan zu Grunde liegende Teilzonenplan war von den Stimmbürgern in den Jahren 2000 und 2005 angenommen worden. (mai/mgt)
Lesen Sie auch den ArtikelKies und Wohnungen statt Schilf und Enten vom 6. Mai 2010