Wohnbau bringt einen Drittel des Umsatzes
Der Wohnungsbau boomt, und auch der Tiefbau nimmt zu. Sowohl die Baugeschäfte als auch die Planungsbüros profitieren davon. Eine Übersicht zu den aktuellen Quartalszahlen verschiedener bauwirtschaftlicher Player.
Die Zeichen der Bauwirtschaft stehen auf Expansion. Nominell stiegen die Umsätze im ersten Quartal 2011 verglichen mit der Vorjahresperiode um 15,1% auf 3,7 Mrd. Franken, teilt der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) mit. Von den guten Zahlen blenden lassen soll man sich aber nicht: «Der ungewöhnlich hohe Umsatz im Winterquartal ist nur teilweise der guten Konjunktur zuzuschreiben, sondern in erster Linie auf die günstigen Witterungsbedingungen zurückzuführen.» Vielen Bauunternehmen sei es deshalb möglich gewesen, ihren Arbeitsvorrat abzuarbeiten.
Ebenso stieg der Auftragsbestand auf Ende März 2011 um 7,3% auf 12,6 Mrd. Franken. Von der positiven Entwicklung profitiere sowohl der Tiefbau (+9,4%) als auch der Hochbau (+4,4%). Grundsätzlich könne das Bauhauptgewerbe zuversichtlich in die Zukunft schauen, zieht der SBV ein Fazit. Wenn sich auch die Bauwirtschaft in den nächsten Quartalen nicht abkühlt, so erwartet er doch eine Rückkehr zu Normalität: «Die Bauwirtschaft wird nicht mehr als gesamtwirtschaftlicher Wachstumstreiber fungieren, sondern wieder ihre traditionelle Rolle als zyklische Branche mit relativ eng bemessenem Expansionspotenzial übernehmen.»
Wohnbau legt kräftig zu
Diese Tendenz wird auch durch das Bundesamt für Statistik (BFS) bestätigt. Im 1. Quartal 2011 zählte das BFS 8800 neue Wohnungen. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht das einem Anstieg von 4,5%. Ende März waren zudem 68000 Wohnungen im Bau. Das sind 6% mehr als in der gleichen Periode des Vorjahres.
Ausgelastet Planungsbüros
96% der Unternehmen beurteilten ihre Zukunft als «gut» oder «befriedigend» und nur 4% bewerten sie als «unbefriedigend». Bei beinahe 30% der Planungsbüros zogen in den vergangenen drei Monaten die Aufträge an, bei 60% blieben sie stabil und bei 10% waren sie rückgängig. Im April hat sich der Anstieg allerdings generell verlangsamt. Werden die unterschiedlichen Gebäudesegmente ins Auge gefasst, so zeichnet sich eine Verstärkung der bisherigen Tendenzen ab: «Im Wohnungsbau hat die Bausumme deutlicher zugenommen als im industriell-gewerblichen Bau.» Im öffentlichen Bau jedoch ist die Bausumme nur leicht gestiegen. Insgesamt nahm der Anteil der Umbauten im Vergleich zur letzten Umfrage nochmals von 28,5 auf 32,7% zu.