Wochenendtipp: Tunnelbau der Superlative im Verkehrshaus Luzern
Es ist ein Projekt der Superlative: Die Instandsetzung des Gotthardstrassentunnels. Der daraufolgende Bau der zweiten Röhre ebenfalls. Das Verkehrshaus Luzern widmet dem Bauvorhaben eine eigene Ausstellung.
Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Com_M23-0073-0004-0001
Der Gotthardstrassentunnel wurde im Sprengvortrieb erstellt: Hier werden mit einem vierarmigen Hydraulikbohrwagen Sprenglöcher gebohrt. (Aufnahme um 1975).
Mit einer Länge von 16,9 Kilometern gehört er zu den längsten Strassentunneln der Welt: der Gotthard-Strassentunnel belegt Rang vier, nach dem norwegischen Laerdalstunnel (24,5 km), dem Yamamate Tunnel in Tokio (18,2 km) und dem Zhongnanshan-Tunnel in China (18,04 km). Bei Plänen für das Megabauwerk war man Ende der 1950er Jahre noch von zwei Röhren ausgegangen. Als die Bauarbeiten 1969 starteten, war es nur noch eine: Die Tunnelbauer kämpften sich damals mittels Sprengvortrieb durch den Fels, 1976 erfolgte der Durchstich. Am 5. September 1980 fuhr schliesslich das erste Auto durch den Berg. Mittlerweile hat die Querung Sanierungsbedarf.
Damit die entsprechenden Arbeiten starten können, entsteht in den nächsten rund zehn Jahren eine zweite Röhre. Ihr widmet das Verkehrshaus zurzeit eine Sonderausstellung: Unter anderem kann man einen Sicherheitsstollen und ein detailgetreues Modell der im Original 150 Meter langen und 12 Meter breiten Tunnelbohrmaschine inspizieren. Daneben liefern interaktive Elemente und Multimedia-Stationen Hintergrundinformationen zu den Arbeiten im Berg.
Laut Verkehrshaus soll die Ausstellung nicht nur Zahlen- und Fakten zum Megastrassenbau-projekt liefern, sondern auch «junge Menschen für die vielfältigen und anspruchsvollen Tätigkeiten im Infrastrukturwesen begeistern». (mai)
Infos zur Ausstellung und zu Öffnungszeiten auf www.verkehrshaus.ch
Hintergrundinfos zum Gotthardstrassentunnel und zum Projekt auf https://www.uvek.admin.ch/uvek/de/home/verkehr/gotthard-strassentunnel.html