11:25 BAUBRANCHE

Wo die Sonne scheint

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In Deutschland sind Solarkataster seit längerem bekannt. Die interaktiven Karten zeigen, auf welchen Hausdächern sich eine Photovoltaik- oder Warmwasseranlage rechnet. In der Schweiz gibt es bisher erst vereinzelte Bemühungen.

Solaranlage

Quelle: Bild: BB-Archiv

Neue Solaranlage auf dem Dach des Einkaufszentrums Länderpark Stans

Im Hoch- und Tiefbau sind geografische Informationssysteme (GIS) schon lange Standard. Der Verlauf von Verkehrsachsen, Werkleitungen und Bauzonen kann mit den heutigen GIS-Portalen rasch und unkompliziert abgeklärt werden. Anders sieht es beim Potenzial für Solarlösungen aus. Allzu oft muss die Sonnenscheindauer geschätzt werden. Und ob sich ein bestimmtes Haus- oder Turnhallendach nun für das Aufstellen von Kollektoren eignet oder nicht, bleibt ein Stück weit ein Bauchentscheid.

Welche Vorteile ein Solarkataster bieten kann, zeigt das Beispiel Berlin. Mit umfangreichen Karten können nicht nur geeignete Gebiete, sondern auch bestehende Anlagen erfasst werden. Die "Solarisierung" eines Quartiers wird damit sofort sichtbar.

Einzelne Schweizer Gemeinden wie Ebikon haben bereits eigene Kataster erstellt, in Städten wie Luzern werden solche Lösungen mittlerweile auch mit politischen Vorstössen verlangt. Kantonale oder gar nationale Lösungen scheinen noch nicht in Sicht zu sein. Vermutlich werden private Unternehmen in die Bresche springen. Denn die Kartografierung und Aufbereitung ist ein lukratives Geschäft, das in Deutschland von spezialisierten Firmen wie Sun Area betrieben wird.

Interessant sind Solarkataster auch im Zusammenhang mit der Cleantech-Bewegung. Wer erneuerbare Energien ernsthaft fördern will, kann sich nicht auf die Herstellung und das Management der Technik konzentrieren. Wie das Beispiel Deutschland zeigt, sind staatliche Subventionen ein starkes Argument für den Umstieg auf sauberere Energien. Auch wenn die Solartechnologie schon heute massiv über die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) gefördert wird, wären Solarkataster ein weiterer Ansporn, sich stufenweise von fossilen Brennstoffen zu verabschieden. (ms)

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