Wo die ausgestopften Kerle wohnen
Im Osten der Stadt St. Gallen soll bis 2016 beim Botanischen Garten ein neues Naturmuseum gebaut werden. Der Stadtrat hat die Vorlage zuhanden des Stadtparlaments verabschiedet. Damit liegt der Ball bei den Stimmberechtigten. Sie entscheiden im November über das Projekt.
Quelle: zvg
Helle und lichte Räume sind für das neue Museum vorgesehen.
Die Vorlage wurde am Montag vorgestellt von Stadtpräsident Thomas Scheitlin, Baudirektorin Elisabeth Beéry und Toni Bürgin, Direktor des Naturmuseums. Das Projekt „Romina“ nach Plänen der Zürcher Architekten Meier, Hug und Semadeni kostet 39,8 Millionen Franken. Sieben Millionen Franken soll der Kanton beisteuern; der Kantonsrat befasst sich laut Scheitlin in der Junisession mit dem Geschäft. 13 Millionen Franken steuert die Walter-und-Verena-Spühl-Stiftung bei. Die restlichen 19,8 Millionen Franken oder gut die Hälfte der gesamten Kosten trägt die Stadt. Das Stadtparlament behandelt die Vorlage gemäss Beéry noch vor den Sommerferien. Das Stimmvolk der Stadt St. Gallen stimmt im November dieses Jahrs über den Kredit ab. Die Bauzeit beträgt laut Bürgin zweieinhalb bis drei Jahre.
Aktives Zentrum
Laut Direktor Toni Bürgin wird das neue Naturmuseum im Osten der Stadt ein aktives Zentrum für die Auseinandersetzung rund um die Themen „Natur“, „Naturwissenschaften“ und „Naturschutz“. Herzstück des neuen Museums wird ein knapp 50 Quadratmeter grosses Relief im Massstab 1:10'000, erstellt vom Reliefbauer Toni Mair. Das Relief wird das grösste der Schweiz und zeigt das Gebiet der Kantone St. Gallen und beider Appenzell. Ein fixer Ausstellungsteil widmet sich dem Bären, ein anderer dem „Leben im Wandel“. „Energie und Rostoffe“ sind weitere feste Ausstellungsteile im Naturmuseum. Zum Thema Natur gehört laut Bürgin auch ein spannender Aussenraum.
Das neue Naturmuseum soll den Botanischen Garten nicht konkurrenzieren, sagte Bürgin. Vielmehr soll im Osten der Stadt ein "grünes Bildungszentrum" entstehen, das in die Region ausstrahlen wird. Im neuen Naturmuseum wird auch eine Vogelpflegestation betrieben; die Volière im Stadtpark soll dadurch entlastet werden. Heute wird das Naturmuseum in St. Gallen jährlich von rund 30'000 Personen besucht. Bürgin rechnet im neuen Museum mit 50'000 Besuchern im Jahr. Heute ist das Naturmuseum unter dem gleichen Dach wie das Kunstmuseum; im neuen Museum wird die Ausstellungsfläche rund doppelt so gross sein wie sie heute ist.
Drei Museen - drei Häuser
Das Historische und Völkerkundemuseum wird ebenfalls erneuert. Das Parlament hat im November 2011 6,9 Millionen Franken gesprochen. (sda)