Widerstand gegen geplantes Quartier "Agglolac" zwischen Biel und Nidau
Agglolac soll dereinst als neues Quartier Nidau mit Biel verbinden, und zwar auf dem Gebiet des ehemaligen Expo-Areals am Ufer des Bielersees, zwischen dem Städtchen und der Stadt. Geplant ist ein grüner, durchmischter Stadtteil mit Wohnraum für rund 2000 Bewohner. Ebenfalls vorgesehen sind eine Vergrösserung des Hafens, ein durchgehender Seeuferweg und ein verbesserter Zugang zum Wasser.
Erstmals vorgestellt worden war das ambitionierte Projekt vor bald acht Jahren. Doch nun regt sich Widerstand gegen das Bauvorhaben, wie die Zeitung „Der Bund“ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet. „Stopp Agglolac“, heisst der Verein, der sich für ein „echtes Mitwirkungsverfahren und für ein lebendiges Seeufer für alle“ engagieren will und sich dieser Tage den Medien präsentierte.
Dass das Projekt für Fragezeichen sorgt, kommt nicht von ungefähr. Schliesslich müssten alleine in die öffentliche Infrastruktur 100 Millionen Franken investiert werden, was für die Gemeinde Nidau ein kaum stemmbarer finanzieller Aufwand darstellt. Finanziert werden soll Agglolac deshalb mit dem Verkauf des seit der Expo beinahe gar nicht mehr genutzten Landes ausserhalb des Seeufers. Käuferin ist Mobimo. Die Zürcher Immobiliengesellschaft will dort laut „Der Bund“ für rund 400 Millionen Franken Wohnraum für rund 2000 Bewohner schaffen. Und so kritisiert denn „Stopp Agglolac“, dass das Bauprojekt eine riesige finanzielle Verpflichtung für Biel und Nidau bedeute, und die Investoren keinerlei Risiken trügen. Zudem sorgen sich die Mitglieder des Vereins – sie stammen aus allen politischen Lagern, sowohl Grüne und SP als auch Grünliberale, FDP, SVP, BVP und die Bieler PdA sind dabei –, dass das Bauprojekt eines der wenigen Naherholungsgebiete gefährdet.
Laut dem "Bund" haben sich mittlerweile 130 Privatpersonen eingeschrieben, sowie knapp zwei Dutzend Stadträtinnen und Stadträte. Sie wollen sich jedoch nicht als Verhinderer des Projektes verstanden wissen. Man begrüsse die Attraktivierung des Seeufers grundsätzlich sehr, erklärte Grünliberale-Vizepräsident Manuel Schüpbach gegenüber der Zeitung. „Das vorliegende Projekt ist aber der falsche Weg.“ (mai)
Den Artikel aus dem Bund finden Sie hier: www.derbund.ch