Wer hat’s erfunden?
Die geplante Dauerausstellung „metrobasel Expo & Forum“, die im Oktober eröffnet werden soll, sorgt hinter den Kulissen für Streit: Zwei Parteien beanspruchen das Recht an dem Projekt. Dies berichtet die „Basler Zeitung“.
Das Herzstück der Ausstellung ist ein Modell der Region Basel. Eine erste Version davon soll parallel zum Start der internationalen Bauausstellung anfangs Oktober im Unterwerk Volta ausgestellt werden, wie die „Basler Zeitung“ (BaZ) berichtet. Ginge es nach dem Basler Architekten Christian Blaser und seiner Interessengemeinschaft Trinationaler Lebensraum Basel (IGTLB) solle das Modell während der nächsten zehn Jahre zum interaktiven Planungsinstrument werden. Mittels digitaler Technik will man an dem Modell Bauprojekte oder Verkehrsplanungen visualisiert werden. Vorbild für das Gigamodell ist etwa das 32 Meter grosse Modell der Hamburger Hafencity. Finanziell ist das Projekt laut BaZ auf gutem Weg. Die erste Tranche von 150'000 Franken wird gemäss BaZ aus dem dem Swisslonsfonds finanziert. Doch derweil rappelt es hinter den Kulissen: Denn neben Blaser macht auch der „Künstler und Theoretiker“ Daniel Palestrina Anspruch auf „metrobasel Expo & Forum“ geltend. Wie die BaZ weiss, hatte er ursprünglich die Idee mitentwickelt. Unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Umsetzung führten aber dazu, dass man sich trennte. Doch weder IGTLB noch Palestrina wollten das Projekt aufgeben und wurden bei den Behörden vorstellig. Die Abteilung Stadtentwicklung im Präsidialdepartement empfahl gemäss BaZ den beiden Parteien beim Lotteriefonds ein Finanzierungsgesuch zu stellen. Damit musste der Fonds für das eine oder andere Projekt entscheiden oder vielmehr bei Blaser und Palestrina Schiedsrichter spielen.
Das Vorgehen der Behörden erstaune, schreibt die BaZ. Vor allem deshalb, weil der Regierungsrat nicht frei, sondern auf Antrag der zuständigen Abteilung über eine Finanzierung aus dem Lotteriefonds entscheide. Und dort seien die Meinungen zu diesem Zeitpunkt offenbar schon gemacht gewesen. Wie die BaZ weiss, war das Verhältnis zwischen Palestrina und der Abteilung Planung im Baudepartment aus persönlichen Gründen gestört und eine weitere Zusammenarbeit „undenkbar“.
Während sich nun das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons auf das Projekt von Christian Blaser fokussiert, distanziert sich der Verein metrobasel, unter dem das Projekt entwickelt wrude, von Palestrina. Doch dieser gibt nicht auf. Er sieht sich laut BaZ als geistiger Vater des Projekts und verweist darauf, dass die Rechte bei der „metrobasel Expo & Forum GmbH“ sind, deren Geschäftsführer und gleichzeitig einziger Gesellschafter er ist. Doch auch Blaser reklamiert die Verwendungsrechte bei metrobasel, diese seien an seine IG abgetreten worden. Dies liess er zumindest der BaZ ausrichten.(mai)