Wenn Stauseen Dörfer fressen
Die Schweiz ist dank ihrer Stauseen das Wasserreservoir Europas. Doch bis es soweit war, mussten viele Opfer gebracht werden. Für den Bau der künstlichen Gewässer wurden Täler überflutet und Existenzen auf den Kopf gestellt, weil die Bewohner umgesiedelt wurden. Dieser Thematik nimmt sich eine neue Website an.
Die Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde nimmt auf der neuen Website www.verschwundene-taeler.ch dem Bau von elf Staudämmen in der Schweiz an, die zwischen 1920 und 1965 realisiert wurden. Sie entstanden nicht in unbewohnten Gebieten, weshalb sie von Kontroversen und langen Verhandlungen geprägt waren. Denn für den Bau zum Beispiel des Sihlsees flutete man das Sihltal. Hier lebten Menschen, bestellten ihre Felder und stachen Torf.
Beleuchtet werden die Stauwerk-Projekte von allen Seiten: Historische Bilder werden gezeigt, Zeitzeugen kommen zu Wort, Filmmaterial kann angeschaut werden. Die Informationen sind äusserst detailliert und zeichnen die Entstehung der Bauten von A bis Z nach. Ziel ist es, die sozialen und historischen Prozesse, die mit den Planungen und Ausführungen einhergingen, in ihrer Vielschichtigkeit zu beleuchten. (mt)
Quelle: Oetiker, Männedorf, www.digy.ch
Das Tal vor dem Wägitalersee im Kanton Schwyz.
Quelle: 249phE014b070
In Salanfe im Kanton Wallis verschwinden die Häuser nach und nach unter dem Wasser. (© Fonds EOS, Médiathèque Valais – Martigny
Quelle: © Musée gruérien Bulle
Die Brücke von Thusy im Kanton Freiburg während der Überflutung
Quelle: Ernst Brunner, © Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde
Bau der Grimsel-Staumauer im Kanton Bern
Quelle: © Hans Staub / Fotostiftung Schweiz
Umsiedlung von Bauern am Sihlsee, 1932/33.
