Wenn „Smart Cities“ zu „Dumb Cities“ werden
Der Trend, für die Verwaltung und Kontrolle städtischer Infrastruktur intelligente und vernetzte Technologien zu verwenden, hat eine Schattenseite. Die Steuerungsysteme sind leicht zu knacken. Und damit ein Paradies für Hacker. Dies ist das Resultat von Praxistests in verschiedenen Städten.
Sicherheitsforscher Cesar Cerrudo, Chief Technology Officer bei IOActiveLabs, hat verschiedene Städte unter die Lupe genommen. Darunter New York, San Francisco, Melbourne und Lyon. Die Ergebnisse waren erschreckend. Es zeigte sich, dass ihre Systeme relativ leicht zu hacken sind. Die Ursachen dafür ortete Cerrudo in schlechten oder gar nicht vorhandenen Verschlüsselungen der übermittelten Daten und in simplen Softwarefehlern.
So stellte er etwa bei San Francisco fest, dass sich die städtischen Kontrollsysteme der Verkehrsampeln besonders einfach hacken lassen – Ampeln können problemlos von rot auf grün gestellt werden. Ähnliches beobachtete er bei elektronischen Anzeigetafeln. Als er vor Kurzem in San Francisco dieselben Systeme noch einmal überprüfte, waren sie noch immer nicht verschlüsselt.
Städte böten potenziellen Hackattacken eine riesige Angriffsfläche, resümiert Cerrudo in seinem Bericht. „Das ist eine sehr reale und unmittelbare Gefahr.“ Smart Cities können damit laut Cerrudo schnell zu „Dumb Cities“ werden.
Neu ist diese Problemtik nicht. Experten warnen schon länger davor, und zwar nicht nur was Smart Cities betrifft sondern auch Smart Homes. (mai)