Wenn Nachhaltigkeit auf Lehm baut
Angehende Architekten, Umweltingenieure und Ökonomen der ETH packen seit rund zwei Wochen auf einer Baustelle der besonderen Art mit an: Zusammen mit äthiopischen Studenten bauen sie in Addis Abeba ein nachhaltiges Wohnhaus.
Wie den aus dieser Entwicklung entstehenden Problemen begegnet werden kann soll die „Ethiopian Summer School“ aufzeigen. Dabei handelt es sich um ein Projekt der ETH Zürich und des „Ethiopian Institute of Architecture, Building and City Development“ (EiABC). Insgesamt 18 ETH-Studenten bauen gemeinsam mit äthiopischen Studenten, unterstützt von Dozenten, Projekt-Entwicklern und einheimischen Bauleuten einen Prototyp eines nachhaltigen Wohngebäudes. Dies berichtet die Online-Ausgabe des ETH-Magazins „ETHlife“.
Der Prototyp eines so genannten Sustainable Urban Dwelling Unit (SUDU) besteht aus einheimischen Materialien und soll der ärmeren Bevölkerung eine Alternative zu den üblichen Wellblechhütten bieten. Gebaut wird zur Hauptsache mit Lehm, der fest gestampft wird. Durch diese Technik müsse kaum Zement beigemischt werden, heisst es im Artikel. Auch die aus getrockneten Lehmziegeln gefertigten Rundbögen des SUDU brauchten Dank der Idee von ETH-Assistenzprofessor Philippe Blick nur wenig Zement und zudem kaum ein Gerüst. Während die einen am Bauen sind, versuchen andere ein System für Wasser und sanitäre Anlagen zu kreieren. Eine weitere Arbeitsgruppe kümmert um die Vermarktung der Lehmziegel und Gewölbe.
Ganz fertig wird der Prototyp allerdings kaum. Wie ETHlife berichtet, liegt die Ursache dafür in der hohen Luftfeuchtigkeit und in dem Umstand, das ungewöhnlich viel regnet. Dadurch trocknet der Lehm nicht schnell genug. (mai)