12:27 BAUBRANCHE

Wenn die Erde bebt

Teaserbild-Quelle: zvg

Die Schweiz beteiligt sich am internationalen Forschungsprojekt „Global Earthquake Model“ (GEM). Mit dem GEM sollen sich das Risiko, die Anzahl von Todesopfern und die finanziellen Schäden im Zusammenhang mit Erdbeben weltweit einheitlich berechnen lassen.

zvg

Quelle: zvg

So stellte sich der Historienmaler Karl Jauslin das Erbeben von Basel vor.

Das „Global Earthquake Model“ (GEM) ermögliche erstmals Kosten- und Nutzenrechnungen von vorbeugenden Massnahmen, namentlich im Baubereich. Dies teilt der Bund mit. Dem Risiko von Erdbeben und Tsunamis seien alle Erdteile ausgesetzt, und die jüngsten Erdbeben wie etwa diejenigen in Haïti, Chile und China illustrierten das mögliche Mass an Zerstörung, heisst es weiter. Auch in der Schweiz muss laut dem Bund im statistischen Langzeitmittel etwa alle acht bis zehn Jahre mit einem Beben gerechnet werden, das Schäden anrichtet: Innerhalb der letzten 700 Jahre hatten 13 Schweizer Erdbeben auf der Europäischen Makroseismischen Skala eine Intensität von acht („grosse Gebäudeschäden“) mit Spitzenwerten bis zu neun („zerstörend“), letzteres betrifft vor allem die weit gehende Zerstörung der Stadt Basel im Jahr 1356. Ein Beben ähnlicher Stärke könnte in Basel heute einen geschätzten materiellen Schaden von rund 50 Milliarden Franken an Gebäuden verursachen. Zum Vergleich: Das Erbeben in Haïti im Januar hatte eine Intensität von neun bis zehn („zerstörend bis sehr zerstörend“).

Während seiner fünfjährigen Laufzeit will man mit Hilfe des GEM eine Open-Source-Software entwickeln, die Gesamtrisiko, mögliche Anzahl Todesopfer und finanzielle Verluste im Zusammenhang mit Erdbeben weltweit standardisiert errechnet. Im neuen globalen Erdbebenmodell werden die für bestimmte Regionen bereits existierenden Modelle – etwa USA und Japan - integriert. Die Projektvorbereitungen erfolgten im Rahmen des Global Science Forums der OECD u.a. mit der Beteiligung des Schweizerischen Erdbebendiensts der ETH Zürich. Organisatorisch ist GEM ein Public-Private Partnership von Staaten und privaten Firmen. (mai/mgt)

Anzeige

Firmenprofile

LST Swiss AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.