Wenn Architekten Kränze winden
Wer in Frank Lloyd Wrights Guggenheim- Museum in New York Picasso und Co. bewundern will, wandelt auf einer sanft ansteigenden Spirale durch die Ausstellung. Ein ähnliches Konzept schlagen die französischen Influx-Architekten für das neue Kunstmuseum in Taipei vor.
Allerdings kommt es im Gegensatz zur Architekturikone im Big Apple nicht inmitten von Häuserschluchten zu stehen, sondern in einem weitläufigen Park. Und dieser endet nicht vor den Mauern der Ausstellungsstätte: Vielmehr windet er sich als üppig bepflanzte Rampe gleich einem bunten Band bis hinauf zum Dach des trichterförmigen Gebäudes. Mit einer Steigung von vier Prozent lädt der Weg zum gemütlichen Flanieren ein. Während sich ganz oben sonnenbedürftige Gewächse wohlfühlen, ist wegen der sich gegen stark verjüngenden Form des Museums im ¬unteren Bereich viel Raum für Schattenpflanzen. Auf dem Gebäude ist mehr als «nur» ein Dachgarten geplant: Ein kleiner Park soll dort Touristen die lokale Pflanzenwelt näher bringen. Ob die Vision der Influx-Architekten Realität wird, steht aber noch nicht fest. Dies muss die Wettbewerbsjury erst noch entscheiden. (mai)