Weitere Schlappe für Hochtief
Der Kampf um die Zukunft des grössten deutschen Baukonzerns Hochtief geht in die Schlussphase. Die deutsche Wertpapieraufsicht (BaFin) gestattete das Übernahmeangebot des spanischen Infrastrukturkonzerns ACS für den Baukonzern.
Die Angebotsunterlage entspreche den gesetzlichen Anforderungen, teilte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mit. Das ACS-Angebot verstosse nicht gegen übernahmerechtliche Vorschriften. Allerdings habe die Behörde von ACS erhebliche Nachbesserungen verlangt. So habe der BaFin die von ACS vorgesehene Verwendung von Aktien, die über Wertpapierdarlehen erst noch beschafft werden sollten, als nicht ausreichend für die Sicherstellung der Gegenleistung eingestuft. Stattdessen sei ein Kapitalerhöhungsbeschluss gefordert worden. Zudem habe die BaFin Risiken für die annehmenden Aktionäre aus der Kapitalerhöhung soweit wie möglich reduziert. ACS hatte laut BaFin am Montag eine Angebotsunterlage mit den verlangten Nachbesserungen erbracht. Somit gab die BaFin dem Antrag des Unternehmens statt.
Seit Wochen wehrt sich Deutschlands grösster Baukonzern Hochtief gegen eine Übernahme durch ACS, die bereits knapp 30 Prozent an dem Konzern aus Essen hält. Im Abwehrkampf musste Hochtief bereits zahlreiche Rückschläge einstecken: So hat die australische Übernahmekommission ihren Antrag abgeschmettert, mit dem man ACS zwingen wollte, auch für das australische Hochtief-Tochterunternehmen Leighton zu bieten. Damit wäre ein Kauf des deutschen Konzerns viel teurer geworden. - Zuletzt hatte Hochtief ein Massnahmenpaket vorgestellt, um den Kurs der Aktien in die Höhe zu treiben. Die Kurssteigerungen, die jedoch nicht erreicht wurden, hätte eine Übernahme verteuert und damit den spanischen Konkurrenten unter Real-Madrid-Boss Florentino Perez ins Abseits gestellt.