Wasser in der Oströhre
Seit Ende Mai hat fliesst vermehrt Wasser in die Oströhre des Teilabschnittes Faido. Dieser Umstand hat unter anderem bei den Sondierbohrungen Stillstände zur Folge.
Das eingetretene Wasser stammt laut Alptransit aus den beim Vortrieb durchfahrenen Klüften. Gegenwärtig schwankt die Wassermenge in der Oströhre zwischen 30 und 90 Litern pro Sekunde. Ist das Wasser nach der Aufbereitung eine übermässige trüb, kann es nicht in den Ticino abgeleitet werden. Es wird dann gemäss dem genehmigten Prozess der Wasseraufbereitung auf den umliegenden Grünflächen zur Versickerung gebracht.
Wegen des eingetretenen Wassers müssen die Maschinen nun intensiver gewartet werden. Dies betrifft vor allem die elektrischen Komponenten. Zudem behindern die Wasserzutritte den Vortrieb, weil es zu vermehrten Stillständen für die Sondierbohrungen kommt, wie die Alptransit weiter mitteilt. Dennoch sei der geplante Hauptdurchschlag des Gotthard-Basistunnels am 15. Oktober 2010 zurzeit nicht gefährdet, so Renzo Simoni, Vorsitzender Geschäftsleitung der Alptransit. Er habe aber immer darauf hingewiesen, dass negative Überraschungen noch möglich seien und den Termin verzögern könnten.
Wegen einer Störzone steht die Tunnelbohrmaschine der Weströhre seit März still. Man war damals auf rund 40 Meter hohe, kaminartige Hohlräume gestossen. Das gesamte Hohlraumvolumen schätzte man damals auf insgesamt 3'000 Kubikmeter. Ein erheblicher Teil davon ist mit zerbrochenem Felsmaterial gefüllt. Mit Zementinjektionen wird diese Zone nun stabilisiert. Läuft alles wie geplant, kann die Tunnelbohrmaschine in der Weströhre ab Mitte Juli wieder angedreht werden. (mai/mgt)