Was es bei einer Dachbegrünung zu beachten gilt
In dicht besiegelten Städten steht der Natur meist nur wenig Raum zur Verfügung. Dabei schaffen vor allem grüne Dächer die Möglichkeit, die ökologische Funktionalität eines Gebäudes zu verbessern. Mit seiner mineralischen Dämmplatte Multipor hat die Xella Porenbeton Schweiz AG einen für Gründächer geeigneten Dämmstoff im Portfolio und zeigt auf, was es bei der Begrünung von Dachflächen zu beachten gilt.
Quelle: Xella Gruppe
In direkter Nähe zu bedeutsamen EU-Institutionen befindet sich die imposante Nationalbibliothek Luxemburgs. Das Gebäude ist das bisher größte Dach-Dämmungs-Objekt in der Multipor-Historie.
Statik prüfen
Bei Neubauten kann das Gewicht einer Dachbegrünung direkt mit eingeplant werden. Wenn ein bestehendes Flachdach begrünt werden sollte, muss zuerst geprüft werden, welchen weiteren Belastungen die Fläche standhält. Daraufhin kann entschieden werden, ob beispielsweise eine einfache Begrünung mit einer dünnen Schicht erfolgen soll oder ob auch grössere Pflanzen und Bäume gepflanzt werden können. Die Wärmedämmung im Dach sollte in jedem Fall druckfest und stauchungsfrei sein.
Hier eignen sich besonders Mineraldämmplatten von Multipor, welche einer hohen Belastung dauerhaft standhalten. Das Dach sollte zudem gut abgedichtet sein. Die Flachdachdichtung muss in jedem Fall wurzelfest gemäss FLL sein und kann aus Hochpolymeren Bahnen aus Kunststoff oder aus mehrlagigen Polymerbitumenbahnen bestehen.
Aufbau der Schichten
Der erste Schritt zur Dachbegrünung ist ein Vlies, welches das Dach vor Beschädigungen durch Wurzeln schützt. Über dieses Vlies wird eine Drän- und Speicherschicht installiert, welche Regenwasser zum Teil speichert oder abführt. Diese besteht aus Schüttgut wie zum Beispiel Ziegel-Lava Substrat oder Ton und Bims.
Die Substrate können als Einschichtsystem oder als Mehrschichtsystem mit Festkörper- Dränage-Element aus Kunststoff ausgeführt werden. Hierauf wird in der Regel ein Filtervlies als Zwischenschicht aufgebracht, um die Dränschicht vor Eindringung von Feinteilen aus dem darüberliegenden Substrat zu schützen. Die oberste Schicht bildet das Substrat, in dem die Pflanzen wachsen können. Bei aufwändigen Bepflanzungen kann es auch mehrere Substratschichten geben.
Quelle: Xella Gruppe
Die begrünten Innenhöfe in den beiden Gebäuden des Düsseldorfer Kö-Bogens wurden auf einer hoch druckfesten und formstabilen Wärmedämmung der darunter liegenden Stahlbetondecke ausgeführt. Zum Einsatz kamen Multipor Mineraldämmplatten, die passgenau an die amorphe Gebäudegeometrie angepasst werden konnten.
Bepflanzungsarten
Es gibt zwei Arten der Begrünung – extensiv und intensiv. Extensive Dachbegrünungen sind wartungsarm und mit einfachen Pflanzen, den sogenannten Sukkulenten bepflanzt. Hierfür wird eine Substratschicht von 3 bis 20 Zentimetern aufgebracht. Niedrigwüchsige Pflanzen wie Kräuter, Gräser und Sukkulenten können sich so optimal ausbreiten. Es geht dabei meist darum, eine ökologische Ausgleichsfläche zu schaffen.
Der intensive Dachaufbau wird aufwendiger bepflanzt und kann wie ein klassischer Garten genutzt werden, wenn die flankierenden Sicherungsmassnahmen eingehalten sind. Hier erhält das Dach eine Substratschicht von mehr als 20 Zentimetern. Eine Basis, auf der auch hochwüchsige Pflanzen, Sträucher oder Bäume gedeihen können. Sonderformen sind: das weltweit immer beliebtere Urban Dachgardining oder das Urban Dachfarming. Hier wird die Dachbegrünung zum Nutzgarten mit Gemüse, Kräutern, Beerensträuchern und Obstbäumen. Ein hochattraktives Konzept, das nicht nur das Mikroklima verbessert, sondern auch die Lebensqualität in Städten.
Quelle: Xella Gruppe
Formstabil, druckfest und nicht-brennbar: die Multipor Mineraldämmplatten eignen sich perfekt für den Einsatz als Dachdämmung bei Gründächern.
Gewicht und Pflege
Eine extensive Begrünung benötigt weniger Pflege und ist in der Regel kostengünstiger. Sie eignet sich mit einem Gewicht von 50 bis 170 Kilogramm pro Quadratmeter für Dachflächen mit niedrigerer statischer Belastbarkeit.
Eine intensive Begrünung hat einen höheren Pflegeaufwand und ist kostenintensiver, bietet aber eine umfangreichere Diversität. Die Belastungen liegen zwischen 300 bis 1‘200 Kilogramm pro Quadratmeter. Aus ökologischer Sicht können beide Bepflanzungsarten sehr sinnvoll sein und Lebensraum für verschiedenste Tier- und Pflanzenarten darstellen.
Wertvolle Ökologie
Grüne Dächer bieten zahlreiche ökologische Vorteile. Sie ermöglichen eine Wasserrückhaltung, verzögerte Verdunstung und entlasten so die Kanalisation. Die Pflanzen filtern Schadstoffe und absorbieren Sonnenlicht, wodurch sie vor allem Hitze im Sommer abhalten und so ein besseres Innenraumklima entsteht. Dachbegrünungen sind ein Refugium für Insekten, Bienen und Vögel werden und können so beim Artenschutz helfen.
Kurzum: Dächer, ob intensiv oder extensiv begrünt, wirken sich positiv auf Menschen und Umwelt aus. Und in Verbindung mit Dachterrassen entstehen grüne Dachlandschaften, die Städte lebenswerter und attraktiver machen.
Mehr zum Thema unter www.xella.ch/gruendach