Warten auf die neue Halle
Mehr als zwei Jahre nach dem dramatischen Einsturz der Dreifach-Turnhalle im Riethüsli ist weder klar, wann das Gebäude wieder aufgebaut wird noch wer haften soll.
Am 24. Februar 2009 entgingen die Schüler der Gewerbeschule im Riethüsli in St. Gallen nur knapp einer Katastrophe: Das Dach und ein Teil der Mittelwand der Dreifach-Turnhalle waren kurze Zeit vor Schulbeginn unter der Schneelast eingebrochen. Verletzte gab es keine. Wie die eidgenössische Materialprüfungsanstalt (Empa) später fest stellte, hatten fehlende Rippen an den Stahlträgern des Dachs zum Einsturz geführt. Die Turnhalle war damals noch neu, sie war 2006 eingeweiht worden. - Seit dem Unglück absolvieren die rund 1700 Schüler den Sportunterricht an anderen Orten in der Stadt.
Mittlerweile liegt der Unfall über zwei Jahre zurück. Trotzdem ist noch nicht klar, wann mit dem Wiederaufbau begonnen werden kann. Ebenfalls noch offen ist die Frage nach der Haftung. Nun war der Unfall heute im Kantonsrat ein Thema: Die Kommission sei bestellt, die Vorlage liege aber immer noch nicht vor, kritisierte Peter Boppart (CVP, Andwil). Die Träger der eingestürzten Halle rosteten vor sich hin und trotz diverser Expertisen sei immer noch nichts entschieden. Die Justiz habe den Schadenplatz immer noch nicht freigegeben. „Die Bürgerinnen und Bürger wollen wissen, wer für den Schaden haftbar gemacht werden kann“, sagte Boppart.
Im April 2010 hatte der St. Galler Kantonsrat mit einem deutlichen Mehr beschlossen, nicht auf die Vorlage der St. Galler Regierung für ein bauliches Provisorium einzutreten. Die Regierung wurde beauftragt, eine Vorlage für den Wiederaufbau der Dreifach-Turnhalle auszuarbeiten. (mai/sda)