Vorbildliches Wohnen in Weil am Rhein
Der verspielte Bau von Herzog & de Meuron auf dem Vitra-Campus in Weil am Rhein ist eröffnet. Designinteressierte bewundern hier den Eames-Chair oder Werner Panton-Kreationen und inspirieren sich nebenbei für ihr eigenes Zuhause: Die edlen Stücke werden wie in einer Wohnung präsentiert.
Hat da jemand mit Bauklötzen gespielt? Ein bisschen sieht der Bau von Herzog & De Meuron aus, als ob Riesenkinder Klötzen aufeinander geschichtet hätten. Doch was von aussen fast zufällig wirkt, hat im Innen eine klare Struktur. In den übereinander geschichteten Räumen lassen sich nicht nur zahlreiche Designklassiker aus der Sammlung und der Produktion des Möbelhauses bewundern, man kann sich auch fürs Einrichten des eigenen Zuhauses inspirieren lassen. Denn die einzelnen Stücke vom legendären Eames Chair über Kreationen von Werner Panton bis hin zu zeitgenössischen Entwürfen werden allesamt in einer Wohnsituation gezeigt. Daneben gibt es in einer kleinen Ausstellung die Stuhlsammlung von Vitra zu sehen, zudem können Designinteressierte einen Blick in die Produktion werfen. Über ein Kaffee verfügt das neue Vitrahaus ebenfalls.
Im Jahr 2004 hatte Vitra eine Home Collection lanciert, zu der Klassiker, Re-Editionen und Kreationen zeitgenössischer Designer gehören. Bislang sei Vitra vornehmlich im Bereich Büroeinrichtung tätig gewesen, schreibt das Möbelhaus dazu in seiner Medienmitteilung. Mit der neuen Kollektion sei eine neue Zielgruppe erschlossen worden: designorientierte Einzelkunden. Weil es aber keine Ausstellungsräume für die neue Kollektion gab, entschloss man sich zum Bau des Vitrahauses.
2006 erhielten Herzog & de Meuron den Auftrag. Damit reihen sich die Basler Architekten nun in einen illustren Reigen grosser Namen ein. Die Bauten auf dem Gelände wurde fast alle von bekannten Architekten entworfen: Das Museum kreierte Frank O’Gehry, der Konferenzpavillon stammt von Tadoa Ando, die Fabrikationshalle von Alvaro Siza und das Feuerwehrhaus von Zaha Hadid. Die Tankstelle ist ein Werk von Jean Prouvé. Daneben gibt es noch eine Zeltkonstruktion von Buckminster Fuller und ein Bushaltestelle von Jasper Morrison.
Und während nun der Bau von Herzog & de Meuron fertig ist, wird an einer Halle gearbeitet. Die Entwürfe dazu lieferte das japanische Büro Sanaa. Der Bau soll noch dieses Jahr eröffnet werden. (mai)
Das Vitrahaus ist von Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, am Donnerstag von 10 bis 20 Uhr.
Weitere Informationen: www.vitra.com