Vor der Linse wird es dunkel
In kaum einer anderen Zeitspanne hat sich das Bild der Landschaften so verändert wie in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten. Die Stiftung Documenta Natura hat diesen Wandel mit Tausenden von oft dramatischen Vorher- und Nachher-Aufnahmen dokumentiert. Doch nun steht die Documenta Natura vor dem Ende.
Mangels Gehör seitens der Politik und dafür zuständiger Ämter erhält die für die Dokumentation der Schweizer Landschafts-Geschichte wichtige Institution keine finanziellen Zuwendungen mehr. Sie kann nicht mehr weitergeführt werden. Roger Huber, Initiant und einziger Angestellter der Stiftung, hat zahlreiche Auszeichnungen, viel Lob und viele Versprechungen, aber zu wenig Unterstützung erhalten. Zu Beginn erhielt die Stiftung noch jährlich 90'000 Franken vom Bundesamt für Umwelt und auch Aufträge von Unternehmen und Ämtern. So dokumentierte die Stiftung eindrücklich die Veränderungen der Landschaft durch die Neat und die Bahn 2000 und leistete wertvolle dokumentarische Hilfe für Renaturierungen.
Als es darum ging, die Existenz der Institution langfristig zu sichern hatte Initiant Roger Huber das Gespräch mit Bundesämtern und Institutionen wie der Nationalbibliothek gesucht. Diese signalisierten zwar Interesse und hielten ihn über die Jahre hin, sagten aber zuletzte ab. Wie „Der Bund“ berichtete, ist im Nationalrat noch eine Motion hängig. Aber jetzt nun es zu spät. Gemäss dem „Bund“ wird die Geschäftsstelle im Juli geschlossen. Die Dokumentation mit über 50'000 Bildern zur neuesten Schweizer Landschaftsgeschichte geht an die ETH-Bibliothek und wird dort allerdings nicht mehr weitergeführt. (mai)
Linktipp: www.documenta-natura.ch