Von Zürich nach Mailand per Hochgeschwindigkeitszug
AlpTrain heisst die hochfliegende Vision, die in Chur ein Bündner Ingenieur und zwei Politiker vorstellten. Die Kosten würden nach einer Grobschätzung bei etwa 30 Milliarden Franken liegen.
Hinter der AlpTrain stehen zwei Bahn-Visionen, eine bündnerische und eine europäische. Kern der europäischen Vision ist die Vernetzung der Metropolen München, Mailand und Zürich mit einem Hochgeschwindigkeitszug, wie der Churer Ingenieur Andrea Tuffli erklärte. Die Bündner Vision sieht eine schnelle Verbindung von Zürich über Chur nach Davos mit einem neuen Tunnel Chur-Davos vor. Zudem könnten die Tourismusorte Lenzerheide und Arosa über unterirdische Haltestellen und Standseilbahnen angebunden werden. Somit wäre Davos von Zürich aus in 60 Minunten erreichbar.
Die AlpTrain-Visionen seien in jedem Fall prüfenswert, sagten der Bündner Standespräsident Christian Rathgeb und Grossrat Leo Jeker. Ohne eine Vision wäre auch der Vereinatunnel nie entstanden, betonte Rathgeb. AlpTrain gebe neue Perspektiven. Es sei auch eine Idee, wie sich Zentren und Gebirgsregionen optimal ergänzen könnten. Laut Ingenieur Tuffli ist die Zeit gekommen, die Weichen der Bahn für die nächsten 50 bis 100 Jahre zu stellen. Und Standespräsident Rathgeb betonte, es sei Aufgabe der Politik, die Verkehrserschliessung laufend zu verbessern und den Bedürfnissen der Bevölkerung und Wirtschaft anzupassen.
Ob AlpTrain eine Vision bleibt oder die Schienenzukunft ist, wird sich weisen. Zur Umsetzung der Vision wäre eine internationale Zusammenarbeit unabdinglich, auch die Kosten von geschätzten 30 Milliarden Franken dürften ein nicht leicht zu überwindendes Hindernis sein. (sda)