Vogelgezwitscher auf der Baustelle
Künftig wird bei Baugesuchen in Dübendorf auch ein Augenmerk auf die Nistplätze von Gebäudebrütern – dazu zählen etwa Mauersegler, Dohlen und Mehlschwalben – gelegt. Helfen soll dabei ein entsprechendes, neu erstelltes Standortinventar dieser Vögel und ihrer Brutstätten.
Quelle: Claus Ableiter/Wikipedia
Sollen in Dübendorf künftig unbehelligt von Bauarbeiten flügge werden: Mauersegler.
Mit dem vorliegenden Inventar, bestehend aus einem Bericht und einem „gebäudescharfen Plan“, sei eine gute Übersicht über die Brutplätze der Gebäudebrüter vorhanden, um bei Bedarf gezielte Schutz- und Fördermassnahmen ergreifen zu können, teilt die Stadt mit. Als Massnahmen sieht man etwa vor, eingereichte Baugesuche auf das Vorkommen von Gebäudebrütern zu überprüfen. Damit können Mauersegler und Co. frühzeitig Ersatz für ihre angestammten Nistplätze geboten werden. Der Bericht listet dazu mögliche Massnahmen auf; und zwar für Renovationen, für Abbrüche und den Bau neuer Häuser.
Das Wissen um die Brutstandorte habe bereits eine Mauerseglerkolonie gerettet, heisst es in der Medienmitteilung. Weil die Vögel wegen einer Renovation in der Kunklerstrasse ihren angestammten Brutplatz nicht nutzen konnten, montierte man an der Aussenseite des Gerüsts spezielle Brutkästen.
Den Ausschlag zum Engagement Dübendorf gab der Zürcher Brutvogelatlas 2008, der unter anderem aufzeigt, dass der Gebäudebrüterbestand in Dübendorf während der vergangenen 20 Jahren stark zurückgegangen ist. Bei einer Untersuchung in der Brutsaison 2010 zählten Vogelfreunde an 66 Gebäuden Spuren von Nistplätzen: 43 davon waren von Mauerseglern besetzt, zwölf von Mehlschwalben. An einem Standort brüteten vier Dohlenpaare. (mai/mgt)