Villen statt Wohnblöcke
Der Luzerner Richtplan ist unter Dach. Der Kanton hat ihn mit einem klaren Mehr genehmigt. Unter anderem können die Luzerner Gemeinden nun Villenzonen schaffen.
Die Villenzonen müssen an ein Siedlungsgebiet angrenzen und in der Bauzone liegen; überdies müssen sie in einer regionalen Entwicklungsstrategie eingebettet sein. Das Parlament lehnte es mit einem knapp Ja-Stimmenanteil ab, die Bedingungen zusätzlich zu verschärfen. Villenzonen seien ein Instrument, um den Wildwuchs zu verhindern, hielt Baudirektor Max Pfister fest. Villenzonen brächten einer Handvoll Gemeinden zu einem hohen Preis etwas mehr Geld, kritisierte dagegen Alain Greter (Grüne). Gut Verdienende könnten sich mit diesen Zonen von raumplanerischen Grundsätzen freikaufen. Deshalb forderte Greter mit Lathan Suntharalingam (SP) einen Verzicht auf solche Zonen. Diese setzten ein falsches Signal und isolierten die Reichen. – Die Villenzonen bleiben umstrittenster Punkt des Richtplanes.
Metropolitanraum Zürich
Zentrales raumpolitisches Ziel des Richtplanes ist die Ausrichtung des Kantons auf den Metropolitanraum Zürich. Die Kooperation mit den anderen Zentralschweizer Kantonen sowie Bern soll aber nicht aufgegeben werden. Der Richtplan teilt den Kanton in die Agglomeration und die Landschaft. Dazu legt er Zentren (Luzern sowie Sursee, Hochdorf, Willisau) und Entwicklungsachsen (Luzern-Rontal, Luzern-Sursee-Reiden) fest. Den anderen Gebieten kommen Komplementärfunktionen zu.
2000-Watt-Gesellschaft
Bereits am Montag versuchte die Linke weitgehend vergeblich, den Richtplan mit ökologischer zu gestalten. Forderungen, die Strassenkapazität in der Agglomeration oder die Flugbewegungen auf den Zivilflugplätzen Beromünster, Triengen und Pfaffnau einzufrieren, Schiffbruch. Einen Erfolg verbuchen konnten die Grünen einzig mit einer Bemerkung zur Konkretisierung der 2000-Watt-Gesellschaft. Der Rat überwies diesen Antrag mit einer deutlichen Mehrheit. (mai/sda)