13:50 BAUBRANCHE

Versicherungen: Weitere Senkung der Suva-Prämien

Teaserbild-Quelle: Skitterphoto, Pixabay, gemeinfrei

Die Suva hat im 2021 etwas mehr Unfälle registriert als im Coronajahr 2020. Gleichwohl konnte die Unfallversicherung Dank weniger Neurenten und florierenden Finanzmärkten das Ergebnis steigern. Die Versicherten sollen daher von Prämiensenkungen profitieren.

Letztes Jahr kletterte der Betriebsgewinn der Suva auf 331 Millionen Franken nach bereits hohen 241 Millionen Franken im Vorjahr. Dies teilte die Suva heute Freitag mit. Dafür verantwortlich gewesen sind vor allem die überdurchschnittlich hohen Anlageerträge.

Mit ihren Kapitalanlagen hat die Suva im sehr guten Börsenjahr 2021 viel Geld verdient, nämlich netto 4,2 Milliarden Franken. Wie bereits seit Anfang März bekannt, belief sich die Anlageperformance auf 7,5 Prozent. Der Durchschnitt der letzten zehn Jahre steht bei klar tieferen 5,2 Prozent. Das gute Abschneiden an den Kapitalmärkten kommt den Versicherten der Suva direkt zugute. Sie alle erhalten 2023 eine Rückerstattung von insgesamt 824 Millionen Franken in Form einer Reduktion der Nettoprämien um 20 Prozent. Über die Verwendung weiterer Überschüsse entscheide der Suva-Rat in den nächsten Jahren.

Weniger Unfälle als vor der Pandemie

Im zweiten Coronajahr wurden der Suva rund 450'000 Unfälle und Berufskrankheiten gemeldet. Das waren im Vergleich zum Jahr 2020, als wegen der Corona-Lockdowns die Unfallzahl auf einem sehr tiefen Niveau gelegen hatte, rund 20'000 mehr. Es sind aber immer noch weniger als vor der Pandemie: 2019 hatte die Suva rund 480'000 Unfälle gezählt.

Bei den Freizeitunfällen ist neben dem Corona- auch ein Wettereffekt zum Tragen gekommen, wie Felix Weber, Vorsitzender der Suva-Geschäftsleitung ausführte. Während der pandemiebedingten Einschränkungen blieben etwa Ski- oder Fussballunfälle tief, im Sommer sorgte der Regen dafür, dass weniger Velofahrer verunfallten.

Wesentlich zum guten Abschluss beigetragen hat laut Finanzchef Hubert Niggli aber eine andere Entwicklung. Die neuen Invalidenrenten sind weiter auf 1092 nach zuvor 1141 gesunken. Niggli sind den Grund dafür in sichereren Arbeitsplätzen, etwa dank neuer Technologien und Massnahmen, Prävention, Erfolg bei der Wiedereingliederung und auch die Rechtsprechung, etwa bei Schleudertrauma. Als Folge davon habe die Suva Reserven in der Höhe von 501 Millionen Franken aufgelöst.

Rekord-Tief bei den Bruttoprämien

 Die günstige Risikoentwicklung und die Rückerstattung erlaubt es der Suva, die Bruttoprämien weiter zu senken, auf 0,833 Prozent in der Berufsunfallversicherung. Laut Niggli ist dies das tiefste Niveau sei Einführung des Unfallversicherungsgesetzes 1984. Dabei handelt es sich allerdings um einen Durchschnittswert, da es je nach Risikoklasse unterschiedliche Entwicklungen gibt. Das Jahr 2021 sei möglicherweise das letzte in einer langen Phase von hohen Gewinnen dank boomender Börsen gewesen, sagte Niggli. Von den steigenden Zinsen könne die Suva langfristig profitieren, da ihre Verbindlichkeiten langfristig sind. "Wir sind eigentlich nicht unglücklich", sagte Niggli.

Auch künftig werde man jährlich 200 bis 300 Millionen Franken in Immobilien investieren. Für diesen Teil des Anlageportfolios habe die Suva einen Absenkplan der CO2-Emissionen, um bis 2050 Netto Null zu erreichen. Schwieriger sei dies bei anderen Anlagen, etwa bei Darlehen an Gemeinden und Kantone. (sda/awp/mai)


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