Verschärfte Brandschutzvorschriften bis 2015
Etwa 85 Prozent der Fassaden werden mit Styropor gedämmt. Das Problem: das kostengünstige, leichte und einfach zu bearbeitende Material brennt schnell. Dies bereitet Versicherern aber auch den Feuerwehren Sorgen. Deshalb sollen die Brandschutzvorschriften bis 2015 angepasst werden. Dies berichtete die „NZZ am Sonntag“.
Die rasche Zunahme der Minergiebauweise seit 1998 habe den Einsatz von brennbaren Dämmstoffen massiv verstärkt, vor allem von expandiertem Polystyrol, sogenanntem EPS, erklärte Thomas Keller von der Feuerwehr des Kantons Zürich in der „NZZ am Sonntag“. Bei Minergie-P- oder Nulleenergie-Bauten werden EPS-Produkte von bis zu 40 Zentimetern Dicke verbaut. „40 Zentimeter bedeuten eine vierfache Brandlast gegenüber den in den 90er-Jahren üblichen zehn Zentimetern“, wird René Stüdle, Leiter Brandschutz bei der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherung in der Zeitung zitiert.Um diese Gefahr einzudämmen, will der VFK die Brandschutzbestimmungen aus dem Jahr 2005 bis 2015 entsprechend anpassen. Es müssten Vorkehrungen getroffen werden, weil immer mehr Häuser mit den handelsüblichen Dämmstoffen gebaut würden, erklärt Stüdle weiter. So belief sich laut „NZZ am Sonntag“ das Volumen von Fassadendämmsystemen letztes Jahr auf vier Millionen Quadratmetern. Davon beträgt der Anteil der schwer entflammbaren Steinwolle gerade mal 13 Prozent. Und bei 85 Prozent handelt es sich um Polysterol.
Wie die „NZZ am Sonntag“ berichtete, wird der Brandriegel einer der zentralen Punkte der revidierten Brandschutzbestimmungen sein. Das heisst: Bei mehrstöckigen, mit Styropor isolierten Häusern muss ab dem zweiten Geschoss auf jeder Etage eine mindestens 20 Zentimeter dicke Schicht aus nicht brennbarem Material eingebaut sein. Dies soll verhindern, dass das Feuer bei einem Brandes auf den darüber liegenden Stock überspringt oder dies zumindest verzögert. (mai)