08:40 BAUBRANCHE

Verkehr Bauregion Ostschweiz: Warten auf den Volksentscheid

Geschrieben von: Ben Kron (bk)
Teaserbild-Quelle: Bundesamt für Strassen (Astra)

Halbzeit bei der Sanierung der Stadtautobahn St. Gallen. Doch wie es mit der «A1 Engpassbeseitigung St. Gallen» weitergeht, hängt vom Volksentscheid Ende November ab. Im öffentlichen Verkehr steigen derweil die Passagierzahlen, weshalb der Bund zahlreiche Ausbauprojekte in der Agglomeration St. Gallen-Bodensee unterstützt.

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Quelle: Bundesamt für Strassen (Astra)

Nächtliche Belagsarbeiten auf der Stadtautobahn St. Gallen. Die weiteren Sanierungsschritte sind von der Abstimmung am 24. November abhängig.

Die erste Etappe der Sanierung des 10,4 Kilometer langen Abschnitts der Stadtautobahn St.Gallen konnte auf Termin abgeschlossen werden. Bei der 1987 eröffneten Autobahn A1 zwischen Winkeln und Neudorf mussten die Brücken mit neuen Betonoberflächen und Abdichtungen versehen werden. Dazu wurden Galerien und Kunstbauten repariert, Schächte ersetzt, Hänge mit Ankerhaken gesichert und lärmreduzierte Beläge eingebaut. Ebenfalls zum 550 Millionen Franken teuren Projekt gehören die neuen Anschlüsse Kreuzbleiche und St.Fiden. Man kümmerte sich sogar um die Alpenseglerkolonie im Sitterviadukt, der grössten der Schweiz: Ihre Nester wurden im Winter entfernt, nummeriert und gereinigt und anschliessend wieder am alten Standort montiert. Mit dem Beginn der zweiten Etappe sind die nächtlichen Vollsperrungen vorbei, die jeweils viel Verkehr in die Innerstadt gebracht hatten. In den nächsten zweieinhalb Jahren wird indes fast jede Nacht eine Röhre der Tunnel Rosenberg und Schoren gesperrt.

Doch damit ist das Bundesamt für Strassen noch lange nicht am Ende seines Gesamtprojekts «A1 Engpassbeseitigung St.Gallen»: Der Rosenbergtunnel soll ab 2037 erneuert werden, wozu vorher aber eine dritte Röhre gebaut werden muss, um den Verkehr während der Sanierung durchzuführen. Später dient diese dritte Röhre zur Engpassbeseitigung. Immer vorausgesetzt, dass Ende November die Schweiz Ja sagt zum «Bundesbeschluss über den Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen»: Die dritte Röhre des Rosenbergtunnels ist eines von sechs Grossprojekten, für die der Bund 4,9 Milliarden Franken ausgeben will.

Hoffen auf die «Maximalvariante»

Profitieren würde auch der Oberthurgau, doch für den Kanton von grösserer Bedeutung ist die Bodensee-Thurtal-Strasse, die in einer Volksabstimmung 2012 bereits beschlossen worden war. Doch seit 2020 ist der Bund für 400 Kilometer frühere Kantonsstrassen zuständig, auch für die Verbindung Bonau-Arbon, die nun eine Nationalstrasse ist und N23 heisst. Ob der Bund die Idee des Ausbaus der Strasse übernimmt, ist offen. In der Korridorstudie wird sie als «Maximalvariante» bezeichnet. Immerhin werden die Nationalstrassen aus einem anderen Topf finanziert, weshalb Ende Jahr der nächste Ausbauschritt für die Nationalstrassen 2027 vorliegen dürfte.

Länger dauert es am Bodensee, wo die Gemeinden Rorschach, Rorschacherberg und Goldach schon vor fünf Jahren dem Projekt «Autobahnanschluss Plus» zustimmten. Das Vorhaben soll die Stadtlücke zwischen Goldach und Rorschach schliessen und Entwicklungspotenzial schaffen. Auch der Bundesrat hat das generelle Projekt 2023 befürwortet, doch der ursprüngliche Baustart dürfte nicht vor 2033 erfolgen.

Die Bauzeit für das kombinierte Projekt wird auf vier bis fünf Jahre geschätzt. Der A1-Anschluss Witen, der rund 108 Millionen kostet, wird vom Kanton St.Gallen und dem Bund finanziert, im Verhältnis 60 zu 40. Das «Plus» des Projekts ist die Kantonsstrasse, die zum See führt und die Orte vom Verkehr entlastet. Hier steuert die Gemeinde neun Millionen zu den Baukosten bei, der Kanton 198 Millionen und der Bund 26 Millionen Franken aus dem Agglomerationsprogramm.

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