VCS schlägt Tramlinie von Locarno nach Ascona vor
Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hat die Idee eines Trams zwischen Locarno und Ascona TI lanciert. Eine solche Schienenverbindung habe grosses Potenzial und würde das Verkehrsnetz im Tessin in wichtiger Weise ergänzen, hiess es in einem Communiqué.
Mit seiner Analyse beruft sich der VCS auf eine Studie zum öffentlichen Verkehr im Tessin, die er beim Planungsbüro mrs partner in Zürich in Auftrag gab. Demnach würde ein neues Tram im Locarnese täglich mindestens rund 5'300 Fahrgäste transportieren. Die Zahl basiert laut TCS auf den Einwohnerzahlen und dem Arbeitsangebot entlang der geplanten Strecke. Das touristische Potenzial eines neuen Trams sei darin noch gar nicht eingerechnet, schreibt der VCS. Kalkuliert wurde, dass die Bahn im Viertelstunden-Takt fährt. Endhaltestellen wären der Bahnhof Locarno und die Seepromenade Ascona. Das Tram würde unter anderem auf der Piazza Grande in Locarno und am Rande von Losone halten. Gemäss VCS käme die Linie ohne Oberleitungen aus, sodass das Landschaftsbild kaum gestört würde.
Zurzeit kursieren nur Busse zwischen den beiden Urlaubsorten am Lago Maggiore. Diese hätten aber nicht dasselbe Potenzial wie ein Tram, schreibt der VCS. Verworfen worden sei die Idee, die Centovalli-Bahn ab Solduno Richtung Ascona auszubauen. Die Streckenführung sei nicht attraktiv genug.
Eine Premiere wäre eine Strassenbahn für Locarno übrigens nicht: Von 1908 bis 1960 gab es bereits ein Tram. Der Betrieb wurde jedoch eingestellt. Die Centovalli-Bahn übernahm die Strecke. Seit diese unterirdisch fährt, ist die Piazza Grande in Locarno gleisfrei. (mai/sda)