Vals: Initiative ungültig – Stoffel muss noch nicht zahlen
Das Bündner Verwaltungsgericht hat eine Initiative für ungültig erklärt, die Investor Remo Stoffel zwingen wollte, sofort sechs Millionen für die Mehrzweckhalle in Vals zu zahlen. Beim Kauf der Therme Vals hatte er deren Bau und die Finanzierung versprochen.
Im Jahr 2012 kaufte der Valser Unternehmer Remo Stoffel die Therme und das dazugehörige Hotel in der 1000-Seelen-Gemeinde. Damit die Bevölkerung ihm zustimmte, versprach er ihr, sechs Millionen Franken für den Bau einer Mehrzweckhalle zu investieren. Als dies nicht geschah, lancierten unzufriedene Dorfbewohner eine Volksinitiative. Sie sollte den Investor dazu zwingen, das Geld inklusive Zinsen sofort zu zahlen. Nachdem der Gemeinderat die Initiative für ungültig erklärt hatte, zogen die Dorfbewohner den Entscheid ans Bündner Verwaltungsgericht weiter. Wie das Bündner Tagblatt schreibt, hat das Gericht nun den Beschluss der Gemeinde unterstützt. Das Nichteintreten auf die Initiative sei sowohl aus formellen als auch aus materiellen Gründen korrekt gewesen. Weiter kam das Gericht zum Schluss, dass die Initiative das falsche Instrument für ein solches Anliegen sei. Mit einer Initiative könne man ein neues Gesetz erlassen oder ein bestehendes ändern. Aber damit ein Geschäft voranzutreiben, das gehe nicht. Gemäss einem Bericht des Regionaljournals Graubünden ziehen die Initianten das Urteil nicht weiter.
Remo Stoffel schuldet der Gemeinde Vals für die Mehrzweckhalle inzwischen noch 4,5 Millionen Franken. Weil er auf das Nutzungsrecht verzichtet hatte, erliess man ihm 1,5 Millionen. Bis im September soll der Unternehmer den Restbetrag überweisen. Dann nämlich soll seitens der Behörden grünes Licht für den Bau gegeben werden. Das Gebäude entsteht nach einem Entwurf des Zürcher Architekturbüros SAM Architekten und Partner AG. Letzten Dezember war das Projekt „Follow-Me“ als Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Geplant ist – als Erweiterung der bestehenden Schulanlage – ein steinerner Massivbau mit einem Natursteindach. Im Innern soll es eine Galerie, in der Mitte ein Foyer und im hinteren Bereich ein Büro geben. Die Garderobe wird unter der Zuschauergalerie gegen den Hang platziert. Des Weiteren sind eine Bühne, im Erdgeschoss eine Arztpraxis, darüber ein Bereich für Fitness und Physiotherapie sowie ein Sitzungszimmer und im Dachgeschoss eine Wohnung für den Abwart vorgesehen. (mt/pd)