12:04 BAUBRANCHE

Urner Landrat setzt Solarpflicht auf 100 Quadratmeter fest

Teaserbild-Quelle: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Künftig müssen in Uri alle Neubauten ab einer anrechenbaren Gebäudefläche von 100 Quadratmetern Sonnenenergie nutzen. Dies hat der Urner Landrat an der November-Session vom Mittwoch nach langer Diskussion entschieden. 

Solaranlage auf Hausdach

Quelle: Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de

Solaranlage auf Hausdach. (Symbolbild)

Acht Prozent aller Bauten im Kanton hätten eine bebaute Fläche von 300 Quadratmetern, 59 Prozent von 100 Quadratmetern. Laut Antrag des Regierungsrats sei eine Grenze bei 100 Quadratmetern für die Gebäudestruktur somit angebracht. So würden viele Gebäude entsprechend ausgerüstet, ohne dass Kleinbauten betroffen seien. 

Die Baukommission (BK) beantragte dem Landrat die anrechenbare Fläche auf 300 Quadratmeter zu erhöhen. Es würden bereits heute freiwillig PV-Anlagen erstellt, wenn es wirtschaftlich notwendig sei, sagte Elias Epp, Mitte-Landrat und Vize-Präsident der BK. Eine umfangreiche Pflicht einzuführen erachtete die BK als nicht notwendig. 

Solarpotenzial gegen Wirtschaftlichkeit 

Das Urner Stimmvolk habe dem Energiegesetz im Oktober zugestimmt, sagte Raphael Walker (Grüne). Bereits damals habe man Abschwächungen vorgenommen. Bei der Energieverordnung nun wieder Abschwächungen vornehmen zu wollen, stosse bei den Grünen und der SP auf Unverständnis. 

Bei einer anrechenbaren Fläche von 300 Quadratmetern reduziere sich das Solarpotenzial auf acht Prozent, sagte Grüne-Landrätin Eveline Lüond. Das ist dann keine Pflicht mehr, sondern eine Peinlichkeit.»

Seitens der FDP- und der SVP-Fraktion wurde vor allem die fehlende Wirtschaftlichkeit bei Flächen von 100 Quadratmetern als Argument ins Feld geführt. Vinzenz Arnold (SVP) hob hervor, dass Gebäude in Seitentälern im Winter nur für wenige Monate Sonne hätten und nicht viel Energie produzieren könnten. 

SP-Landrätin Sylvia Läubli hielt daraufhin fest, das in der Verordnung Ausnahmen vorgesehen seien, beispielsweise wenn Gebäude im Schatten stünden. 

Der Antrag der BK wurde knapp mit 27 zu 28 Stimmen abgelehnt. Die Energieverordnung wurde mit 50 Ja-, 4-Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen angenommen. (sda) 

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Meva Schalungs-Systeme AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.