Unterirdische Verbindung Lugano-Chiasso
Die Vorstudien zur südlichen Zulaufstrecke der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) sind abgeschlossen. Die Begleitgruppe mit Vertretern des Bundesamtes für Verkehr (BAV), des Kantons Tessin und der SBB befürwortet die beiden Varianten, die das Landschaftsbild am wenigsten beeinträchtigen.
Untersucht wurden insgesamt vier Varianten. Laut einer Mitteilung des Bundesamts für Verkehr (BAV) sind alle baulich machbar und zwischen 22 und 26 Kilometern lang. Sie erforderten Investitionen von schätzungsweise 5 bis 5,2 Milliarden Franken, heisst es weiter. Dabei würden von den vier ursprünglichen Varianten diejenigen mit einer direkten und weitgehend unterirdischen Linienführung aufrechterhalten, weil sie das Landschaftsbild bei der Querung des Luganersees am geringsten beeinträchtigten. Damit will man vor allem den Wünschen jener Tessiner Gemeinden Rechnung tragen, die am Vernehmlassungsverfahren beteiligt waren. Nun sollen vorerst die offenen Fragen zur Variante, die eine unterirdische Querung beim Seedamm von Melide sowie des Karstmassivs des Monte Generoso vorschlägt, abgeklärt werden.
Die Studie musste laut Mitteilung des BAV keine Fragen nach der Zweckmässigkeit und der Bauzeit einer neuen Eisenbahnverbindung zwischen Lugano und Chiasso beantworten. Die Finanzierung dieses Projekts sei nicht sicher gestellt, heisst es. Damit wolle sich der Bund in einer Gesamtbetrachtung der Nord-Süd-Achse für Bahn 2030 befassen. Anschliessend würden das Parlament und die zuständigen Bundesbehörden in Absprache mit Italien Entscheide fällen, ist im Communiqué zu lesen.
Gesichert ist hingegen die Finanzierung anderer Massnahmen im Tessin anlässlich der Zukünftigen Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB). Mit dem ZEB-Gesetz, das seit 1. September dieses Jahres in Kraft ist, stehen für Ausbauten im Tessin zur Verfügung insgesamt 300 Millionen Franken zur Verfügung. Total sollen rund 770 Millionen Franken in die Nord-Süd-Achse investiert werden. (pd/mai)