Universitätsspital Basel erhält einen Neubau
Das Universitätsspital Basel (USB) will das Klinikum 2 für rund 700 Millionen Franken ersetzen, der aktuelle Bau aus den 70er-Jahren genügt heutigen Anforderungen nicht mehr. Den Architekturwettbewerb für das Projekt gewann das Zürcher Büro „giuliani.hönger ag“ mit seinem Vorschlag „Arcadia“.
Neue Behandlungsmethoden, veränderte Bedürfnisse der Patienten, neue Anforderungen an die Arbeitsplatzqualität und ein dynamischer Gesundheitsmarkt führten zu einer veränderten Nutzung der Spitalinfrastruktur, heisst es in der Medienmitteilung des Universitätsspitals. „Der Ersatz der Gebäudestruktur ist daher unumgänglich“, so Verwaltungsratspräsident Michael Plüss.
Eine besondere Herausforderung wird der Umstand sein sein, dass der Spitalbetrieb während der gesamten Bauarbeiten für das Klinikum 2 voll aufrechten erhalten werden muss. Immerhin kann auf provisorische Bauten verzichtet werden, denn das neue Klinikum 2 wird so platziert, dass die Bauarbeiten den Spitalbetrieb nicht stören. – Das Klinikum 1 aus den 40er-Jahren wurde bereits saniert , gegenwärtig befindet sich der Operationstrakt aber noch im Umbau.
Dem Entwurf der Zürcher Architekten attestiert Wettbewerbsjurypräsident Fritz Schumacher ein "äusserst solides Gesamtkonzept". Es sei nicht das billigste Projekt, aber es sei flexibel, konzeptionell das überzeugendste, bezahlbar und in nur drei Etappen umsetzbar. Dass das Klinikum 2 neu gebaut wird, war zeitweise ungewiss. Denn als die Erneuerung des Spitalkomplexes 2011 angekündigt worden war, stand noch nicht fest, ob es saniert oder abgerissen und neu errichtet wird. Wie Schumacher erklärt, ist bei keiner Wettbewerbseingabe die bestehenden Altbaustruktur integriert worden. Unter anderem haben statische Gründe dagegen gesprochen.
"Masterplan Campus Gesundheit"
Das erneuerte Spital steht im Zusammenhang mit dem "Masterplan Campus Gesundheit" für das gesamte Areal des Basler Universitätsspitals (USB). Dieser sieht zwischen 0,95 und 1,2 Milliarden Franken Gesamterneuerungskosten vor, von denen die rund 700 Millionen Franken für Klinikum 2 ein Teil sind. Die finanziellen Mittel muss das USB allerdings selber sicherstellen.
An der Medienkonferenz zum Neubau warnte Plüss, dass ein Unispital-Neubau mit dem heutigen gesetzlichen Anlagenutzungskostenzuschlag von 10 Prozent nicht finanzierbar ist. Komme da nicht mehr, sei die Hochschulmedizin in der Schweiz in Gefahr. Notfalls könnte das USB nur das Bettenhaus ersetzen und das Nötigste sanieren. - Damit das neue Klinikum 2 errichtet werden kann muss das Baudepartement den Bebauungsplan von 1969 revidieren, der neue soll 2014 vor das Parlament kommen, was ein Referendum möglich macht. Läuft alles nach Plan, ist das Vorprojekt 2015 ausgearbeitet. (mai/mgt/sda)