„Unhappy Birthday“ für Oscar Niemeyer
Unerfreuliches Geburtstagsgeschenk für Architektenlegende Oscar Niemeyer: Nachdem das spektakuläre Niemeyer-Zentrum im nordspanischen Avilés den Tourismus hätte ankurbeln sollen, wird es bis auf Weiteres geschlossen. Und das am 104. Geburtstag seines Schöpfers.
Niemeyer hatte das Zentrum als sein wichtigstes Bauwerk in Europa bezeichnet. Im Komplex waren Weltstars wie Woody Allen, Kevin Spacey oder Jessica Lange aufgetreten. Doch nun schliesst das Centro Cultural International Oscar Niemeyer seine Pforten. Grund ist ein politischer Streit zwischen der Stiftung, die das Zentrum bislang betrieben hat, und der Regierung der Region Asturien. Offenbar konnten sich beide Seiten nicht auf eine Erneuerung des Mietvertrags einigen. Und dieser läuft kommenden Donnerstag – am 15. Dezember, dem Geburtstag Niemeyers. Ursprünglich wollten die Betreiber unter notarieller Aufsicht an diesem Tag der Regionalregierung die Schlüssel des Zentrums überreichen.
Asturiens konservativer Regierung wirft den Verantwortlichen der Stiftung finanzielle Unregelmässigkeiten vor und will auf das Management des Zentrums einen grösseren Einfluss nehmen. Die Stiftung, die von der sozialistischen Bürgermeisterin von Avilés unterstützt wird, wies die Vorwürfe zurück. Sie sieht im Vorstoss der Regierung erkennt sie einen Versuch, die Unabhängigkeit des Kulturzentrums einzuschränken, und kündigte eine Klage gegen die Regionalregierung an.
Das Niemeyer-Zentrum hatte sich zum Ziel gesetzt, eine feste Grösse in der internationalen Kulturszene zu werden. Dazu schloss es sich mit renommierten Einrichtungen wie dem Lincoln Center in New York oder dem Centre Pompidou in Paris zusammen. Trotz solch berühmter Partner, steht in den Sternen, wie es mit dem glamourösen und mit grosser Kelle angerichteten Projekt weiter gehen soll. (mai/sda)