Unfriede um Herodes’ Winterpalast
Der Winterpalast von Herodes im Westjordanland ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Touristen und Einheimischen. Nun sollen die Überreste der Anlage restauriert werden. Das passt nicht allen.
Quelle: zvg
Mauern des Anstosses: die Ruinen des Winterpalastes von Herodes.
Auf einem Hügel, zwölf Kilometer südlich von Jerusalem im heutigen Westjordanland, befinden sich die Ruinen von Herodes’ Winterpalast und einer dazu gehörigen Festungsanlage. Vergangenen Februar hatte Israel die Mauern in ein Verzeichnis schützenswerter historischer Stätten aufgenommen. Und plant Israel die archäologische Stätte für rund 4,5 Millionen Dollar zu restaurieren. Doch das sorgt für Diskussionen: So erklärte ein Sprecher der palästinensischen Autonomiebehörde gegenüber der Nachrichtenagentur DPA, dass alle Ort im Westjordanland Teil der palästinensischen Geschichte und nicht der israelischen seien. Die Massnahme werde Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern anheizen.
Das „Herodion“ oder „Herodium“ entstand zwischen 24 und 12 vor Christus. Für den Bau der Anlage erhöhte man den Hügel um rund einen Drittel, bevor man auf seiner Spitze – auf eine Zitadelle errichtete. Neben Aufenthaltsräumen verfügte sie neben anderem über ein Mausoleum. Am Fuss der Erhebung liess Herodes einen ganzen Palastkomplex errichten. Dazu gehörte unter anderem ein Wasserbassin mit einer Insel, das über einen Kanal mit Wasser aus Jerusalem versorgt wurde. Ausserdem befindet sich auch die Grabkammer des Königs in der Anlage, deren seltene Fresken mit einer Restauration vor dem Zerfall bewahrt werden sollen. (mai)