Umweltverschmutzung im Wallis: Schadstoff belastetes Grundwasser in acht Gebieten
Die Grundwasserqualität ist im Wallis in acht Gebeiten in der Talebene durch Schadstoffe beeinträchtigt. Betroffen sind vor allem die Regionen unterhalb der Industriestandorte Collombey, Monthey, Evionnaz, Siders und Visp aber auch die ehemalige Deponie Gamsenried.
Seit über einem Jahrzehnt arbeitet der Kanton Wallis an der Sanierung seiner industriellen Vergangenheit. 2020 zeigte sich die Dienststelle für Umwelt zuversichtlich, dass der Kanton in diesem Dossier Fortschritte machen würde. Insbesondere war es gelungen, eine Planung für die Sanierung der ehemaligen Deponie Gamsenried mit Lonza im Oberwallis zu erreichen. Die grosse Mehrheit der stark mit Quecksilber belasteten Böden in bewohnten Gebieten ist inzwischen wieder sauber. Wenn es keine böse Überraschung gebe, sei das Ende absehbar, hielten Behördenvertreter am Dienstag an einer Medienkonferenz in Collombey fest.
Per- und polyfluoroalkylierte Substanzen
Die unangenehme Überraschung heisst PFAS (per- und polyfluoroalkylierte Substanzen). Diese wurden seit den 1970er- Jahren häufig für die Herstellung von Produkten wie Feuerlöschschaum, Kosmetika, Farben und Kleidung verwendet. Fünf der acht Sektoren weisen laut den Behörden eine PFAS-Belastung auf. Wegen ihrer Langlebigkeit und starken Bioakkumulation verbreiten sich PFAS in Gewässern und reichern sich im Fleisch von Fischen an. Über die Bewässerung gelangen diese Stoffe auch in Böden und Pflanzen. Die Senkung des Grenzwerts, um den viel strengeren toxikologischen Normen zu entsprechen, erklärt, warum diese Schadstoffgruppe zu einem vorherrschenden Thema im Bereich der Altlasten geworden ist.
Gezielte Sanierungsmassnahmen
Die fünf durch PFAS belasteten Standorte sind Gegenstand
gezielter Sanierungsmassnahmen. So wird die Verschmutzung beispielsweise durch
hydraulische Barrieren eingedämmt. Weitergehende Massnahmen werden derzeit
geprüft, um jeden der kontaminierten Standorte zu sanieren. "In diesem
Dossier sind wir dem gesetzlichen Rahmen voraus", sagte Christine
Genolet-Leubin, Leiterin der Diensstelle für Umwelt, aber Abwarten "wäre
nicht verantwortungsvoll". (sda/mai)