Umstrittener Bau auf Schönau-Areal genehmigt
Die Stadt Wetzikon hat die Baubewilligung für eine umstrittene Überbauung in der Schönau erteilt, wie sie am Mittwoch mitteilte. Das letzte Wort wird aber die Gemeindeversammlung haben.
Die Schönau-Fabrik am Stauweiher in Wetzikon ZH ist mit ihrem markanten Kamin längst zum Wahrzeichen geworden. Mit der Idylle soll es aber bald vorbei sein. Denn die Eigentümerin der ehemaligen Spinnerei Schönau plant auf der südlich vor der Fabrik gelegenen Wiese zwei Mehrfamilienhäuser mit 53 Wohnungen zu bauen. Dafür müssen zwei Gebäude abgebrochen werden.
Gegen dieses Projekt hat sich im Vorfeld das Komitee "Schönau für alle" gewehrt. Sie sahen eine der geschichtsträchtigsten Fabrikanlagen des Zürcher Oberlands und die umliegende Natur- und Erholungslandschaft bedroht. Doch aller Widerstand half nichts, den die Stadt Wetzikon hat die Baubewilligung nun erteilt, wie sie am Mittwoch mitteilte. Das Baugesuch sei unabhängig von einer Initiative beurteilt worden, die einen Gestaltungsplan für das Areal verlangt. Die Initiative wird am 24. September der Gemeindeversammlung unterbreitet.
Der Wetziker Gemeinderat hatte die im letzten Herbst eingereichte Initiative zunächst als ungültig erklärt. Der Bezirksrat sah dies jedoch anders und wies die Gemeinde an, die Initiative den Stimmberechtigten vorzulegen.
Der Gemeinderat habe erfolglos versucht, an einem runden Tisch die Positionen der beiden Parteien (Initiant und Bauherrschaft) zu bereinigen, um langwierige Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, schreibt er in seiner Mitteilung.
Die Baubehörde habe nun aber die Erteilung der Baubewilligung nicht länger aufschieben können, weil der Gesuchsteller ein Anrecht auf einen rechtzeitigen Entscheid habe. Die Beurteilung des Gesuchs müsse auf Basis der bestehenden Grundlagen erfolgen.
Der Gemeinderat geht davon aus, dass unabhängig vom Ausgang der Gemeindeversammlung vom 24. September richterliche Instanzen die unterschiedlich beurteilte Rechtslage werden klären müssen. (ffi/sda)