Um Chur herum
Chur soll eine Umfahrungsbrücke für rund 58 Millionen Franken erhalten. Die Kantonsregierung hat den Bau der St. Luzibrücke genehmigt. Wann und ob das 465 Meter lange Bauwerk realisiert wird, ist noch offen.
Neu ist die Idee einer Umfahrungsbrücke nicht. Schon Anfang der 1970er-Jahre stand das Projekt einer Umfahrungsbrücke zur Debatte. Zwar genehmigte der Grosse Rat damals das Bauvorhaben, aber es wurde nie realisiert. Vor rund vier Jahren nahm man schliesslich einen weiteren Anlauf. Im Sommer 2008 wurde das neu ausgearbeitete Brückenvorhaben im schliesslich öffentlich aufgelegt. Dabei gingen rund 40 Stellungnahmen und Einsprachen ein, die zusätzliche Abklärungen und Untersuchungen auslösten, wie der Kanton mitteilt. Diese sind nun alle abgearbeitet. Die Bündner Regierung hat das 58 Millionen Franken schwere Projekt genehmigt.
Trotzdem steht noch nicht fest, wann die Bauarbeiten starten. Grund dafür ist die Finanzierung, die laut Kanton noch nicht gesichert ist. Denn das Projekt sei nur mit massgeblicher finanzieller Beteiligung des Bundes realisierbar. In Bern wurde das Vorhaben jedoch Ende 2008 von der Prioritätsstufe A in die Stufe C zurückversetzt. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis sei aus Sicht des Bundes ungenügend. Somit fliessen in der Realisierungsphase des Bundes 2011 bis 2014 keine Gelder in das Projekt der Churer Hochbrücke. Die Kantonsregierung will sich in Bern für eine Neubeurteilung des Agglomerationsprojektes einsetzen. Eine verbindliche Angabe über einen möglichen Baubeginn sei zur Zeit allerdings nicht möglich.
Die St.Luzibrücke soll den Durchgangsverkehr aus dem Schanfigg an der Kantonshauptstadt vorbeileiten. Die heutige Schanfiggerstrasse, die das gleichnamige Tal sowie den Tourismusort Arosa erschliesst, beginnt mitten in Chur. Der gesamte Verkehr aus dem Seitental wälzt sich durch das Stadtzentrum. (mai/sda)