Überarbeitetes Konzept für angewachsene Biberpopulation
Der Biber hat sich während der vergangenen Jahrzehnte in der Schweiz stark ausgebreitet. Deshalb wurde das Konzept „Biber“ zum Umgang mit dem Nager revidiert und an heutige Bedürfnisse angepasst.
Vor rund sechzig Jahren war der Biber noch vom Aussterben bedroht, weswegen man den kleinen Baumeister wieder anzusiedeln begann. Schuld, dass sich die Biberpopulation damals so stark verringert hatte, war der Umstand, dass der Biber mit seinen Bauten Gebiete unter Wasser setzen kann, ganze Baumbestände fällte, sich über Mais sowie Zuckerrüben hermachte und in der Folge regelmässig in Konflikt mit seinen menschlichen Nachbarn geriet.
Heute hat sich Meinung über die Biber gewandelt: Durch das Bauen von Dämmen, Kanälen und Burgen sowie das Fällen von Bäumen gestaltet der Biber die Landschaft in Gewässernähe massgebend, schreibt das Bundesamt für Umwelt in seiner Medienmitteilung. Er schaffe eine grosse Vielfalt an Lebensräumen und spiele eine wichtige Rolle für die Biodiversität am und im Gewässer.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte ist der Biberbestand stark angewachsen – heute leben in der Schweiz 2800 Tiere. Den Umgang mit den Nagern regelt seit 2004 das Konzept „Biber“. Dieses wurde den neuen Bedingungen angepasst und ist nun in Kraft getreten.
So führt das revidierte Konzept im Gegensatz zum alten aus, mit welchen technischen Massnahmen, Eingriffen in den Lebensraum sowie in den Bestand Schäden verhindert werden können. Nicht definiert war bisher, wer für die Massnahmen an Biberdämmen und –bauen zuständig ist, oder vielmehr wer sie entfernen oder verändern darf. Das überarbeitete Konzept verlangt dafür eine kantonale Bewilligung. Überdies kann der Kanton neu bei einer erheblichen Gefährdung von Infrastrukturen sämtliche Biber entfernen, er braucht dafür aber die Zustimmung des Bundesamts für Umwelt. (mai)