Über dem Abgrund aus Reben
Wie eine riesige Rampe ragt das Weinbaumuseum über den Genfersee. Die Vision des Westschweizer Architekten Mauro Turin ist eindrücklich. Würde sie verwirklicht, erhielte das Lavaux ein extravagantes Wahrzeichen.
Entworfen hat sie Turin im Zusammenhang mit einer Carte Blanche für einen «Raumtraum» , die er vom Architekturmagazin «Hochparterre» erhalten hatte. Das rund 1500 Quadratmeter umfassende Museum soll über die Geschichte der Gegend informieren, aber auch über den Weinbau und die Arbeit der Winzer. "Seit der Veröffentlichung meiner Idee haben sich Behörden und Politiker immer wieder für das Projekt interessiert", sagt Turin. Der Grund, weswegen es wohl nicht gebaut werden wird, liegt darin, dass das Weingebiet als Unsesco-Weltkulturerbe unter besonderem Schutz steht. Wer hier bauen will, muss strengste Auflagen erfüllen.
"Zurzeit ist nichts Konkretes geplant", erklärt Turin. "Es gab ja auch keinen Auftrag." Die auffällige Form der Pilgerstätte für Weinfreunde ist übrigens eine Konzession an die geschützte Landschaft. Weil das Museum wie ein waagrechter Dorn in den Felsen gebaut ist und sich zwei Drittel seiner Fläche unter der Erde befinden, müsste dem Bauwerk kaum kostbares Land geopfert werden. (mai)