Tunnelbau im Aargau: Jagd vorbei
Tierschützer spielen die Pless Polka, Jagdhunde im Aargau schmollen: Der Fuchs, der keine Gans gestohlen hat, darf nun doch nicht gejagt werden. Grund: Ein merkwürdiges Tiefbauprojekt im Wald wurde parforce abgeschmettert.
Jagdkreise hatten zur Hatz in Wettingen geblasen. Doch der geplante künstliche Fuchsbau zum Trainieren von Jagdhunden darf nun doch nicht gebaut werden. Jagd vorbei. Sowohl die Gemeinde Wettingen als auch der Kanton Aargau lehnten ein entsprechendes Baugesuch ab, wie schweizerbauer.ch berichtet.
Vor allem Tierschützer hatten das Baugesuch heftig bekämpft, das im vergangen Herbst eingereicht worden war. Für eine Petition des Komitees Antijagd wurden über 4400 Unterschriften aus dem In- und Ausland gesammelt, aus Protest gegen die Anlage in Wettingen. Baujagd wird vorwiegend in der Aufzuchtszeit der Jungen zwischen April und Juni betrieben und wird von Jagdkreisen als „relativ effektives Fuchsmanagement“ beschrieben.
Wie die Gemeinde Wettingen am Freitag mitteilte, hat das kantonale Baudepartement die Realisierung nun abgelehnt. Nicht etwa, um Tierquälerei zu verhindern – im Aargau ist die Baujagd erlaubt –, sondern weil die Anlage in einer kommunalen Landschaftsschutzzone nicht zonenkonform sei. In solchen Zonen seien nur solche Anlagen und Bauten zulässig, welche betriebsnotwendig sind und der Bewirtschaftung dienen.
Das Tiefbauprojekt der besonderen Art sollte ein unterirdisches Röhrensystem werden, das einem Fuchsbau ähnelt und von einem lebenden Fuchs bewohnt worden wäre. Auf einer Fläche von rund 130 Quadratmetern sollten Hunde die Jagd an lebenden Versuchstieren trainieren. Es wäre die erste Schliefanlage der Schweiz geworden. Nach dem ablehnenden Bescheid für den Miniaturtunnelbau müssen die Jagdkreise nun ein neues Signal erfinden: Fuchsbau tot.(tw)