Tunnel müssen sicherer werden
Schweizer Tunnel schneiden bei einem internationalen Sicherheitstest schlechter ab als diejenigen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Italien. In einem Stichprobentest von fünf nationalen Automobil-Clubs belegt der Isla-Bella-Tunnel GR den letzten Rang.
Quelle: zvg
Der Gubristtunnel steht an zweitletzter Stelle aller geprüften Strassentunnels.
"Zürcher Nadelöhr"
An zweitletzter Stelle der zehn geprüften Strassentunnel liegt mit dem 3,3 Kilometer langen Gubristtunnel ZH ebenfalls ein Schweizer Tunnel. "Das auf 100 Stundenkilometer limitierte Zürcher Nadelöhr auf der A1 wird wegen der häufigen Staus und dem Fehlen von Pannenstreifen abgestraft", schreibt der TCS. Im Jahr 2002 wurde der Gubristtunnel noch mit der Note "gut" bewertet, dieses Jahr bloss noch mit "ausreichend".
Als "gut" qualifiziert wird der dritte Schweizer Tunnel, der rund 1 Kilometer lange Schweizerhalletunnel BL auf der A2. Der pro Tag im Schnitt von über 125'000 Fahrzeugen durchquerte Tunnel in der Nähe von verschiedenen Chemiefabriken sei mit einer Brandschutzvorrichtung und Notausgängen ausgestattet, lobten die Experten. Ein Pannenstreifen und Lautsprecher fehlten aber auch dort.
Kein Tunnel ungenügend
Testsieger wurden der Tauerntunnel in Österreich und der Roer-Tunnel in den Niederlanden mit der Bewertung "sehr gut". Generell zeigten die regelmässig durchgeführten Tests, dass sich die Sicherheit in den europäischen Tunnels laufend verbessere, betonte der TCS.
Kein einziger der geprüften Tunnel wurde als ungenügend bewertet. Die Experten schätzen, dass bis 2019 alle europäischen Tunnel über ein gutes Sicherheitsniveau verfügen werden. Die Prüfer der fünf Automobilclubs haben zehn Tunnel untersucht und mit Hilfe von acht Kriterien bewertet. Sie beurteilten die Konzeption des Tunnels, die Beleuchtung und die Stromversorgung, der Verkehr und die Verkehrsüberwachung, die Kommunikation, die Notausgänge, der Brandschutz, die Ventilation und das Notfallmanagement. (sda)