16:22 BAUBRANCHE

Trotz Rekordumsatz weniger Gewinn bei Bossard

Obwohl der Schraubenhersteller Bossard 2015 erneut einen Rekordumsatz erzielen konnte, verdiente er weniger als im Vorjahr. Ursache war der starke Franken. Er schmälerte bei der Umrechnung die Erträge der ausländischen Tochtergesellschaften.

Zudem drückte auch die Forderung von Schweizer Kunden nach Währungsrabatten auf die Marge. Folglich blieb pro Franken Umsatz weniger für das Unternehmen übrig. Und der Betriebsgewinn ging deshalb trotz Rekordumsatz um mehr als 3 Prozent auf 70,3 Millionen Franken zurück. Die Rentabilität sank somit.

Bossard-Chef David Dean erklärte laut gestriger Medienmitteilung, dass die Rentabilität weiterhin über dem Durchschnitt der Branche liegt und dass die operative Marge weiter innerhalb der selbst definierten Zielspanne liegt. Die Anleger konnten solche Argeumente nicht überzeugen: Sie hatten eine höhere Profitabilität erwartet und folglich auch mehr Gewinn. Die Aktie verlor in einem leicht stärkeren Markt bis Börsenschluss 4,4 Prozent an Wert. Das konnte auch die grosszügige Dividendenvergabe nicht verhindern. Obwohl sich die Dividende bei Bossard am Jahresgewinn ausrichtet, und dieser um fast 5 Prozent auf noch 54,5 Millionen Franken fiel, will das Unternehmen gleich viel an die Aktionäre ausschütten wie vergangenes Jahr. Damit wollen die Verantwortlichen „ein Zeichen der Zuversicht“ setzen.

Bis 2020 Milliardengrenze beim Umsatz knacken

So hält das Unternehmen hält denn auch an seinem langfristigen Wachstumsziel fest: Bis 2020 soll die Milliardengrenze beim Umsatz geknackt werden. Dies erklärte Dean an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Wegen der Frankenaufwertung sei es zwar schwieriger geworden, dies zu erreichen. Es sei aber auch nicht das vorrangige Ziel, genau bis 2020 „koste es was es wolle“ eine Milliarde zu erreichen.

2015 betrug der Umsatz 656,3 Millionen Franken, wie Bossard bereits im Januar mitgeteilt hatte. Das ist rund 6 Prozent mehr als im Vorjahr und entspricht einem neuen Rekord. In mehreren Regionen habe man Marktanteile gewinnen können, heisst es weiter.

Luft- und Raumfahrtindustrie

In Amerika schnellte Bossards Umsatz um über einen Drittel in die Höhe. Der Grund hierfür ist eine Übernahme: Letztes Jahr kaufte Bossard das US- Unternehmen Aero-Space Southwest, das neben anderem die Luft- und Raumfahrtindustrie beliefert. Mit diesem Kauf konnte Bossard einen Fuss in die Tür zur Luft- und Raumfahrtbranche setzen. Und dort sieht Dean sieht auch Wachstumsmöglichkeiten. Zwar sei die Aerospace-Branche weitgehend Neuland für Bossard, sagte er an der Bilanzmedienkonferenz. Das Segment sei zudem anspruchsvoll und gleiche einem "geschlossenen Club". Die Anstrengungen würden nun aber intensiviert.

Viel verspricht sich der Bossard-Chef auch von der Elektromobilität. In dieser Branche hat das Unternehmen mit Tesla bereits einen Grosskunden. Mit diesem liefen die Geschäfte im vergangenen Jahr gut. Und im laufenden Jahr könnte es noch besser werden: Denn wegen Teslas neu lanciertem Wagen, dem SUV "Model X", könnten die Produktionszahlen steigen.

Beim Tesla-Herausforderer Faraday Future, der im Januar seinen aufsehenerregenden Prototypen vorgestellt hatte, ist Bossard zudem in die Entwicklungspläne involviert. Dean dazu: „Es gibt begründete Hoffnungen, dass sich daraus mittel- bis längerfristig eine ähnlich interessante Kooperation mit entsprechenden Geschäftsvolumen ergibt wie bei Tesla.“ (mai/sda)

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