Trotz gestiegenen Zinsen steigen die Immobilienpreise weiter
Im ersten Halbjahr sind die Immobilienpreise weiter gestiegen. Wegen der gestiegenen Zinsen wurden Hypotheken mit kürzeren Laufzeiten beliebter. Dies zeigen aktuelle Zahlen des Hypothekenvermittlers Moneypark und des auf Immobiliendaten spezialisierten Startups Pricehubble.
So ist der durchschnittliche Kaufpreis für Eigentumswohnungen in den ersten sechs Monaten um 3,2 Prozent, und Einfamilienhäuser sogar 5,6 Prozent teurer geworden, wie Moneypark und Pricehubble heute gemeinsam mitteilten. Somit haben sich die höheren Zinsen bisher kaum dämpfend auf die Preisentwicklung ausgewirkt. Am stärksten sind dabei die Preise für Einfamilienhäuser in der Deutschschweiz gestiegen, wo das Plus bei 6,8 Prozent lag. Demgegenüber verteuerten sich ind der Westschweiz Einfamilienhäuser nur um 3,3 Prozent.
Bei Wohnungen ist der Unterschied zwischen den Regionen deutlich geringer. So lag der Preisanstieg in der Deutschschweiz gemäss Moneypark mit 3,3 Prozent nur leicht über den 3,0 Prozent in der Westschweiz.
Geringste Rendite für Wohnungen in Zürich, Basel-Stadt und Zug
Über alle Gemeinen betrachtet ist die mittlere Rendite für Wohnungen laut der Erhebung deutlich auf 3,25 von 2,90 Prozent im Halbjahresvergleich gestiegen. Die höchste Rendite mit fast 3,7 Prozent gab es dabei in den Kantonen Jura, Solothurn und Neuenburg. Derweil rentieren sich hingegen Anlagen in Zürich, Basel Stadt und Zug deutlich weniger: Hier lag die Rendite im Durchschnitt nur bei etwas über 2,6 Prozent.
Weil die Zinssätze vor allem für Festhypotheken während der letzten Monate deutlich gestiegen sind, haben sich viele Hypothekennehmer eher für Angebote mit kürzeren Laufzeiten entschieden. Insbesondere Hypotheken mit Laufzeiten von über 10 Jahren waren weniger gefragt. Wie die Erhebung zeigt, hat aber noch immer über die Hälfte der Hypotheken einen Laufzeit von zehn Jahren und mehr.
Die Zahl der neu abgeschlossenen Geldmarkthypotheken verdoppelte sich in den ersten sechs Monaten auf einen Anteil von 11 Prozent.
Diese Hypotheken basieren auf dem Saron-Zinssatz. Da der Leitzinssatz der SNB noch 0,25 Prozent im Minus liegt, wurde diese bisher kaum teurer. Jedoch kann sich die Höhe der Zinsen quartalsweise ändern. Sollte die SNB den Leitzins über 0 Prozent anheben, droht auch hier ein Anstieg. (awp/sda/mai)