Trotz Eurokrise optimistischer Blick in die Zukunft
Die kleinen und mittelgrossen Unternehmen in der Schweiz schätzen ihre Geschäftsaussichten positiv ein. Jedes dritte erwartet in den kommenden sechs Monaten eine Verbesserung der Geschäftslage.
Lediglich sieben Prozent gehen von einer Verschlechterung aus, wie das am Donnerstag publizierte KMU-Barometer des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young ergab. Bei der letzten Umfrage Anfangs Jahr hatten noch 12 Prozent der KMU mit einem schlechteren Geschäftsgang gerechnet. Vorerst macht den mittelständischen Unternehmen allerdings noch ein leicht eingetrübter Geschäftsgang zu schaffen. Mit 52 Prozent bewertet zwar eine Mehrheit die aktuelle Lage als gut. Im Januar waren es allerdings noch 61 Prozent gewesen.
Für die Zukunft sind die Unternehmer allerdings wieder optimistischer - auch für die Gesamtwirtschaft. Zu Jahresbeginn hatten noch 37 Prozent damit gerechnet, dass sich die Binnenkonjunktur verschlechtert, inzwischen hat sich dieser Anteil halbiert. Er liegt nun unter dem Anteil jener, die von einer Verbesserung der Konjunktur ausgehen, der mit 19 Prozent relativ konstant blieb.
Die grössten Risiken für die Konjunktur sehen die KMU in den hohen Rohstoffpreisen und der geringen Stabilität des Finanzplatzes, vor allem aber nach wie vor im starken Franken. Zwar gibt der von der Schweizerischen Nationalbank festgesetzte Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro den KMU eine gewisse Planungssicherheit. Nur zwei von fünf Umfrageteilnehmern glauben allerdings, dass durch die Massnahme die wesentlichen Probleme für ihr Unternehmen fürs Erste gelöst sind.
Die verbesserten Aussichten der KMU dürften sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken: Jedes vierte Unternehmen plant, in den kommenden sechs Monaten die Belegschaft aufzustocken, nur sechs Prozent wollen sie reduzieren.Für das KMU-Barometer wurden 700 Unternehmen mit jeweils 30 bis 2000 Mitarbeitenden befragt. Die Umfrage wurde im Juli und August durchgeführt. (sda)