Tierische Baumeister: Die Burgen der Kugelfische
Während Laubenvögel kunstvolle Lauben errichten, um potenzielle Partnerinnen anzulocken, errichten japanische Kugelfischmännchen auf dem Meeresgrund perfekte Sandburgen, um das Interesse von Weibchen zu wecken.
Die kreisrunden Gebilde erinnern von der Form her an Mandalas. Sie entstehen, in dem die Fische sehr nahe über den Boden schwimmen, dabei mit den Flossen schlagen und so den Sand verschieben. Zusätzlich schmücken sie das Innere ihres Bauwerks mit Korallenstückchen und kleinen Steinen. Dies soll Kugelfischdamen animieren, dort ihre Eier abzulegen, damit sie das Männchen sie befruchten kann. Die Unterwasserburgen sind für die rund zwölf Zentimeter langen Kugelfische übrigens sehr gross: Manche der "Anlagen" haben einen Durchmesser von bis zu zwei Metern.
Von den fantastischen „Bagger-Bauten“ weiss die Wissenschaft noch nicht sehr lange. Sie wurden erstmals Mitte der 90er-Jahre von japanischen Tauchern im Süden Japans entdeckt. Dass kleine Kugelfische die Architekten sind, ist erst seit wenigen Jahren bekannt. (mai)