18:39 BAUBRANCHE

Tieferer Heizwärmebedarf dank perforiertem Blech

Teaserbild-Quelle: Martin Vogel / HSLU

Wie sich neue oder sanierte Hallen effizient heizen lassen, wissen Ingenieure von der Hochschule Luzern. Mit einem simplen System, das zu einem grossen Teil aus perforiertem Blech besteht, auf der Südfassade eines Gebäudes.

Die Halle auf dem Campus Horw mit dem perforierten Blech (schwarzer, oberer Teil der Fassade) an der Südseite. (Martin Vogel / HSLU)

Quelle: Martin Vogel / HSLU

Die Halle auf dem Campus Horw mit dem perforierten Blech (schwarzer, oberer Teil der Fassade) an der Südseite.

Dieses solare Luftsystem besteht aus einem perforierten Blech, das als vorgehängte Fassade angebracht wird. Das Blech heizt die Aussenluft auf, bevor sie vom Ventilator der Lüftungsanlage angesogen und ins Innere der Halle geleitet wird. Dadurch braucht die Lüftung weniger Energie, um die Luft auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen.

„Wir haben auf dem Campus in Horw eine Halle mit solchen vorgehängten Fassadenelementen und einem Ventilator bestückt und während eines Jahres getestet“, erklärt Benoit Sicre, Versuchsingenieur am Zentrum für Integrale Gebäudetechnik (ZIG) der Hochschule Luzern. Damit habe man die Leistungsfähigkeit bei verschiedenen klimatischen Bedingungen messen können. An Tagen mit wenig Sonneneinstrahlung, vor allem an kurzen Wintertagen, gehe die Leistung natürlich zurück. „Es gibt aber nur wenige Tage, an denen die Heizung gar nicht unterstützt wird“, sagt Sicre. „Auf ein ganzes Jahr gerechnet, reduziert dieses System den Heizwärmebedarf um bis zu 30 Prozent.“ Die Leistung des Systems hängt auch davon ab, wie gross der Anteil der Fassadenfläche ist, der mit dem perforierten Blech bestückt wird und wie viel Frischluft das Gebäude benötigt. Damit sich das Gebäude an besonders heissen Tagen nicht aufgeheizt, braucht es eine Klappe die sich öffnet, damit der Solarkollektor umgangen wird.

Zwar bestehen schon ähnliche Luftsysteme, in der Schweiz haben sie sich laut Sicre aber nie verbreitet und sind deshalb unbekannt geblieben. Wie HSLU mitteilt, hat darum der Langzeittest in Horw, der mit einem System des Industriepartners Montana Bausysteme AG durchgeführt wurde, das Interesse des Bundesamts für Energie (BFE) geweckt. Das BFE unterstützte das Projekt im Rahmen seines Cleantech-Programms, das die marktnahe Entwicklung von innovativen Technologien und Lösungen im Cleantech-Bereich fördert. (mai/mgt)

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