Thurauenprojekt nicht schuld an Mückenplage
Im Zürcher Weinland ist es diesen Sommer zu einer veritablen Stechmücken-Plage gekommen. Vor allem im Gebiet von Ellikon am Rhein vermehrten sich die Plaggeister fleissig und wurden Ausflüglern und Einheimischen lästig. Gemäss Baudirektion ist aber nicht die Thurauen-Revitalisierung daran schuld.
Auslöser sei das Rhein-Hochwasser vom Juni gewesen, schreibt die Baudirektion in einer Mitteilung vom Dienstag. Daraufhin hätten sich im Altlauf in der Nähe von Ellikon am Rhein viele Stechmückenlarven entwickelt. Weil der Altlauf aber schon vor dem Thurauenprojekt bestanden habe, sei die Revitalisierung nicht schuld an der Mückenplage, hält die Baudirektion fest. Der Kanton will im kommenden Jahr aber Bekämpfungsmassnahmen prüfen, sofern es wegen des Projekts tatsächlich noch zu Mückenplagen kommen würde.
Als Massnahme in Frage käme die Versprühung von BTI (Bacillus thuringiensis). Dieses Bakterium ist in der Lage, Larven von Stechmücken abzutöten. Es wurde in der Schweiz schon verschiedentlich eingesetzt, um Mückenplagen zu bekämpfen. Um die Bakterien zu versprühen, braucht es eine Bewilligung des Bundes.
Brutstätten in alten Jauchegruben
Der Rheinaubund kritisiert diesen Plan, weil Nebenwirkungen auf andere Insekten und sogar auf Vögel nicht ausgeschlossen werden könnten. BTI sei dieselbe Art wie der hochgefährliche Milzbranderreger Anthrax, lediglich in einer Variation, schreibt der Rheinaubund in einer Mitteilung.
Um die Vermehrung der Plagegeister einzudämmen, schlägt der Rheinaubund stattdessen vor, die vielen menschgemachten Brutstätten auszumerzen, wie etwa alte Jauchegruben oder herumliegende, mit Wasser gefüllte Pneus. Die Bevölkerung dürfe sich zudem nicht an einen Zustand mit wenig oder gar keinen Mücken gewöhnen. Es sei falsch, in der Natur alles so zu regeln, dass es dem Menschen angenehm sei. (sda)