12:56 BAUBRANCHE

Teurer, kurzer Lastwagenverlad

Müssen wegen der Sanierung des Gotthardstrassentunnels Lastwagen auf die Bahn verladen werden, so wäre ein Kurzverlad zwischen Rynächt UR und Biasca am zweckmässigsten. Doch wie das Astra in einer Studie feststellte, ist diese Lösung auch teuer: Die Kosten dürften mindestens mit einer halben Milliarde Franken zu Buche schlagen.

Anlass der Studie ist die anstehende Sanierung des Gotthardstrassentunnels verbunden mit einer möglichen Totalsperrung der Verkehrsader. Autos und Lastwagen müssten dann auf die Bahn verladen werden. Zusammen mit dem Bundesamt für Verkehr (BAV) klärte das Astra nun ab, wie eine solche „rollende Landstrasse“ ausgestaltet werden könnte. Als Beste Variante erachtet man einen Kurzverlad zwischen Rynächt/Altdorf und Biasca. Das Astra will pro Stunde und Richtung drei Züge durch den Basistunnel fahren lassen. Maximal könnten damit bis zu 750'000 LKW jährlich transportiert werden. Laut den Berrchnungen des Astra werden pro Jahr rund 600'000 Lastwagen den Kurzverlad in Anspruch nehmen. Die Gesamtreisezeiten blieben unter denen der einer strassenseitigen Umfahrung der Gotthardroute, heisst es dazu in der Medienmitteilung. Damit der Kurzverlad umgesetzt werden kann, müssten die heute für den Bau der Neat benötigten Landflächen in Rynächt und Biasca weiterhin beansprucht werden.

Die übrigen Varianten für eine rollende Landstrasse verfolgt das Astra nicht weiter. Es handelt sich unter anderem um einen Lastwagenverlad durch den alten Scheiteltunnel; dieser soll dem Verlad von Autos vorbehalten bleiben. Fallen gelassen werden auch die Ideen für einen Langstreckenverlad oder einen Verlad am Lötschberg.

Einen Haken hat die vom Astra favorisierte Lösung aber: Der Kurzverlad am Gotthard ist nicht nur der zweckmässigste sondern auch der kostspieligste. In die Verladeanlagen müssten 190 Millionen Franken und in das Rollmaterial 316 Millionen Franken investiert werden. Der jährliche Betriebs- und Unterhaltsaufwand wird auf 67 Millionen Franken veranschlagt. In seinen Berechungen geht das Astra allerdings davon aus, dass das Rollmaterial nach der Wiedereröffnung des Strassentunnels verkauft werden kann. Die Gesamtkosten für einen drei Jahre im Betrieb stehenden Kurzverlad dürften dann in einem solchenFall auf rund 500 Millionen Franken zu stehen kommen. (mai/sda)

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