Teuer wie ein Haus
Ein Besuch der Swissbau lohnte sich nicht nur wegen der zahlreichen Innovationen der Aussteller, sondern auch wegen der Standbauten. Viele imponierten durch ihre Dimension und zum Teil sehr anspruchsvolle Gestaltung. Gelungene Beispiele modernen Messebaus.
Zeig mir deinen Stand, und ich sage Dir, wer Du bist!» Der Wahrheitsgehalt dieses leicht abgewandelten Sprichwortes liess sich auf der eben zu Ende gegangenen Swissbau trefflich überprüfen. Die Aussteller rückten nicht nur ihre Produkte ins beste Licht, sondern auch ihre Standbauten waren zum Teil aussergewöhnlich. Locker liesse sich etwa ein Einfamilienhaus im Velux-Bau unterbringen. Oder die Plattform von Eternit: Mehrstöckig, toll ausgeleuchtet und vollendet gestaltet. Aber nicht nur grosse Bauten liessen die Besucher staunen, auch kleinere Unternehmen präsentierten Preziosen. Die Firma Lignatur etwa, eine Herstellerin von industriell gefertigten Decken- und Dachelementen aus Holz, überraschte die Zuschauer mit einer atemberaubenden Statik ihres Messestandes: Eine grosse, massive Überdachung wird von wenigen, rückwärtigen Stahlprofilen gehalten. Die Präsentation der Firma Glas Trösch überzeugte durch den filigranen Holzaufbau und die zahlreichen farbigen Gläser – eine Symphonie für die Augen. Grün und frisch zeigte sich die Erdgasindustrie: Eine praktisch senkrecht stehende mit Rasen und Blumen bewachsene Wand bildete den hinteren Abschluss des auf-
fälligen Standes.
«Ich rechne mit Kosten von rund 1000 Franken pro Quadratmeter für einen einstöckigen Stand,» sagt Dominic Haag, hauptamtlicher Dozent der Abteilung Innenarchitektur an der Hochschule Luzern. Selber war Haag mit drei verschiedenen Ausstellungsarchitekturen vertreten. Er zeichnete verantwortlich für den «Swissbau Focus», sowie die Stände für den CRB und seine eigene Arbeitgeberin. Die Kosten für die grösseren Stände mit teilweise mehreren Geschossen und vielen hundert Quadratmeter Ausstellungsfläche dürften sich so locker im siebenstelligen Frankenbereich bewegt haben. (tst)