Teile von Christi Kreuz und Dornenkrone in Müstair entdeckt
Bei den Restaurierungsarbeiten der Heiligkreuzkapelle des Klosters St. Johann in Müstair gelangte ein Reliquienglas ans Licht, das vermutlich aus dem 8. Jahrhundert stammt. Es soll unter anderem Splitter vom Kreuz Christi und eine Dorne aus der Dornenkrone enthalten.
Als Restauratoren den Altar öffneten, entdeckten sie ein blaugrünes Glas in dem sich ein Splitter aus dem Kreuz Christi finden soll, sowie eine Dorne seiner Dornenkrone und Reliquien von Johannes dem Täufer und weiterer Heiliger. Dies geht aus einem Schriftstück des Jahres 1502 des Klosterarchivs hervor, das die Reliquien auflistet und ihre Authentizität bezeugen soll.
Sämtliche Reliquien sind in Stoff gehüllt. Nun wollen die Restauratoren die Textilien untersuchen, um fest zu stellen, wann die Reliquien ins Kloster gelangten. Die Reliquien selber sollen allerdings nicht ausgepackt werden. Vermutlich hatte die Reliquien schon im 8. Jahrhundert zur Zeit Karls des Grossen im originalen Altar der Kapelle Platz gefunden hatten. Man vermutet dass sie 1502 neu verpackt und bei der Neuweihe wieder in den Altar eingemauert wurden.
In der Heiligkreuzkapelle wird seit einigen Jahren restauriert und geforscht. Die Restauratoren hätten die Gelegenheit genutzt, um das Reliquienglas im Altar zu suchen, wie das Kloster am Freitag mitteilte. Dass sich das mit einem Wachsdeckel und einem Siegel verschlossene Glas im Altar befand, war ihnen bekannt, nicht aber seine genaue Lage.
Die Heiligkreuzkapelle gehört zu den ältesten Sakralbauten der Schweiz. Erbaut wurde sie im Jahr 788, während der Regierungszeit Karls des Grossen und war damals Teil einer karolingischen Klosteranlage.
Das Reliquienglas ist noch verschlossen. Die Öffnungszeremonie findet am 2. Mai, statt und ist öffentlich zugänglich. (mai/sda)