Sturmschäden stark gestiegen
In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Sturmschäden an Gebäuden markant erhöht. Hauptursache sind nicht mehr Stürme, sondern der Umstand, dass Dächer und Fassaden zu wenig widerstandsfähig sind. Zu diesem Schluss kommt die Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen in ihrem Synthesebericht.
Wenn Stürme an Gebäuden drücken, rütteln und zerren, leiden Dächer, Fassaden und Lamellenstoren. Meist geht es dabei um kleine bis mittlere Schäden. Dies ergab die Auswertung der grossen Wintersturm-Ereignisse Vivian (1990), Lothar (1999) und Martin (1999). Windböen vermögen die stärksten Kräfte zu erzeugen, mit denen Wind Gebäuden zusetzt. Sie werden häufig unterschätzt. Unterschätzt wird vor allem die Tatsache, dass die Sogkräfte des Sie Windes Schäden auslösen und zwar insbesondere an einzelnen, exponierten Elementen. Ein wesentlicher Teil von Sturmschäden an Dach und Fassade an Neubauten sei darauf zurückzuführen, dass im Konzept und in der Ausführung Fehler gemacht würden, halten dazu die Gebäudeversicherungen in ihrer Medienmitteilung fest. Beispielsweise würden ungenügende oder falsche Befestigungen gewählt. Weitere Gründe sieht der Verband im Kosten- und im Zeitdruck. Bei bestehenden Gebäuden machen vernachlässigter Unterhalt und unsachgemässe Umbauten einen Grossteil Schadenursachen aus.
So weit braucht es nicht zu kommen. „Sturmschäden in den Übergangsbereichen von der Tragkonstruktion des Gebäudes an Dach und Fassade können vermieden werden, indem das Planungsteam die Windprobleme gemeinsam löst, um Mängel an den Planungsschnittstellen zu vermeiden“, empfehlen die Gebäudeversicherungen. Bei bestehenden Bauten seien konsequente Kontrollen und Unterhaltsarbeiten durch den Gebäudeeigentümer „das A und O der Sturmsicherheit“. (mai/mgt)
Tipp
„Sicherheit von Dächern und Fassaden bezüglich schadenverursachendem Wind - Synthesebericht für Architekten, Bauherren und Gebäudeeigentümer“
Markus Weidmann
Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen, 2010
ISBN 978-3-9523300-6-7
Zu beziehen über präventionsstiftung.ch für 30 Franken bezogen werden:
Der Bericht vermittelt eine Übersicht über die verschiedenen schadenverursachenden Winde, die in der Schweiz auftreten: Wintersturm, Bise, Föhn, Gewittersturm, Tornado. Er erläutert, warum und auf welche Weise Winde und Böen an Gebäuden zu Schäden führen - und wie man diese Schäden präventiv vermeiden kann. (mgt)