11:32 BAUBRANCHE

Studie: Solarenergie dürfte zur weltweit wichtigsten Energiequelle werden

Teaserbild-Quelle: Contains modified Copernicus Sentinel data 2020

Noch vor 2050 dürfte die Sonne  zur weltweit wichtigsten Energiequelle avancieren. Diesen  Schluss zieht ein britisches Forschungsteam in einer Analyse technologischer und ökonomischer Daten der Universität Exeter und des University College London. Die Studie ist dieser Tage  im Fachmagazin "Nature Communications" veröffentlicht worden.

Badlah-Solarpark aus dem Orbit gesehen

Quelle: Contains modified Copernicus Sentinel data 2020

Der Badlah-Solarpark in Indien auf einer Aufnahme aus dem Orbit von 2020: Die Anlage gilt - Stand 2021 - als weltweit grösste ihrer Art. Sie umfasst eine Fläche von 56 Quadratkilometern und liegt beim gleichnamigen Dorf im Bundesstaat Rahtasthan, im Nordwesten des Landes.

Laut den Wissenschaftlern hat der Solarnergiesektor womöglich einen Wendepunkt erreicht, bei dem ein sich selbst verstärkender "Positiv-Kreislauf" in Gang gesetzt wurde zwischen dem Einsatz von Solartechnologie und dem Lernprozess von Unternehmen, diese günstiger zu machen. Der Weg der Solarenergie zur wichtigsten Energiequelle sei demnach auch ohne die Unterstützung durch eine ehrgeizigere Klimapolitik vorgezeichnet.

Solarenenergie braucht stabile Stromnetze

"Der Fortschritt der erneuerbaren Energien hat zur Folge, dass von fossilen Brennstoffen dominierte Projektionen nicht mehr realistisch sind", wird Femke Nijsse von der Universität Exeter einer Mitteilung der Universität zitiert. Es gebe die wachsende Überzeugung, dass die drastisch gesunkenen Kosten bei den erneuerbaren Energien die Kohlenstoffreduktion in Entwicklungsländern sehr erleichtern werde, ist weiter zu lesen. 

Nijsse und ihre Kollegen identifizierten jedoch auch vier Bereiche, die den Übergang zur Dominanz der Solarenergie hemmen könnten: die Verfügbarkeit stabiler Stromnetze, die Finanzierung von Solarenergie in Entwicklungsländern, die Kapazitäten von Lieferketten und der politische Widerstand in Regionen mit Jobverlusten. Die Forscher empfehlen, deshalb, dass sich Regierungen  weniger auf den Umstieg auf Solarenergie selbst konzentrieren sollen, sondern darauf, die  vier Hemmnisse zu beseitigen. Dazu gehöre, die Energieversorgung sicherzustellen, wenn die Sonne nicht scheine, zum Beispiel durch Windkraft und Übertragungsleitungen zwischen Regionen.

 Lieferketten für Lithium und Kupfer stärken

Zudem bräuchten besonders afrikanische Länder  Zugang zu Finanzmitteln, um die Umstellung auf Solarenergie zu bewältigen. Die Lieferketten müssten gestärkt werden, vor allem was kritische Rohstoffe wie Lithium und Kupfer, die zur Herstellung von Batterien gebraucht werden, betrifft. Zudem müssten der Verlust von Arbeitsplätzen in der fossilen Brennstoffindustrie und daran anschliessenden Industriezweigen, von denen der Lebensunterhalt von schätzungsweise weltweit 13 Millionen Menschen abhänge, abgefedert werden.

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